Der Verstorbene bekleidete am Mainzer Kloster St. Jakob das Amt des Cellerars, bevor er in Johannisberg die Nachfolge des Abtes Konrad von Rodenberg antrat.1) Mehrfach taucht Gerhard in den Generalkapitelsrezessen der Bursfelder Kongregation und in Rheingauer Urkunden auf.2) 1488 erhielt er den Auftrag zur Visitation der Klöster in Würzburg und Münchenaurach; 1490 und 1492 oblag ihm die gleiche Aufgabe am Mittelrhein, in Franken und in der Diözese Speyer.3) Wenige Tage vor Gerhards Tod trat Johannes Butzbach, der spätere Prior von Maria Laach, als Laienbruder in Johannisberg ein und erwähnte 1506 in seinem Wanderbüchlein die nach Gerhards Tod einsetzenden, dreitägigen Vorbereitungen der Mönche auf die Wahl eines neuen Abtes.4) Gewählt wurde Johannes von Siegen.

1) Struck, Johannisberg 45.

2) Nachweise ebd. 45-47.

3) Ebd. 45.

4) Ebd. 47; vgl. Johannes Butzbach, Chronica eines fahrenden Schülers oder Wanderbüchlein. Aus der lat. Handschrift übersetzt u. mit Beilagen vermehrt v. D. J. Becker. Regensburg 1869, 125 f.

Inschrift ↑

Umschrift:

Anno domini m cccc xcvi die vero mensis augusti xxxi obiit venerabilis pater dominus Gerhardus de Montenbur abbas huius monasterii cuius anima requiescat in [. . . ].

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1496 am 31. Tag des Monats August, starb der ehrwürdige Vater Herr Gerhard von Montabaur, Abt dieses Klosters, dessen Seele in (...) ruhe.

Kommentar:

Inschrift nach Helwich.

Nachweise ↑

Literatur:

Chronist in Schannat, Vindemiae I 159; ed. Roth, Geschichtsquellen III 97
Helwich, Syntagma 277
Roth, Geschichtsquellen III 281.

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 248, Nr. 293.

Zitierweise ↑

„Abt Gerhard aus Montabaur 1496, Johannisberg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1953> (Stand: 4.10.2006)