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Grabdenkmäler

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Unbekannte Person 2. Hälfte 16. Jahrhundert, Büdingen-Großendorf

Büdingen-Großendorf · Gem. Büdingen · Wetteraukreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Büdingen-Großendorf

Heutiger Aufbewahrungsort:

Büdingen, Lapidarium des Schloßmuseums [Stand 1972].

Wenn auch der ursprüngliche Stand- bzw. Fundort des Scheibenkreuz-Grabsteins nicht mehr sicher ermittelt werden konnte, so dürfte er doch vom Friedhof an der Remigius-Kirche zu Büdingen-Großendorf stammen.

Merkmale

Datierung:

2. Hälfte 16. Jahrhundert

Typ:

Scheibenkreuz-Grabstein

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

32.5 x 32.5 cm (B x H)

Beschreibung

Beschreibung:

Weitere Maße: Dicke 9,5; Breite des Schaftansatzes 13,5 Kreuzseite: Durchmesser des Kreuzfeldes 25,5; Breite des äußeren Ringes 3,5; Breite der Kreuzbalken 3,7; Höhe der Figur 5,5; Handwerkszeichenseite: Durchmesser des Feldes 25; Breite des äußeren Ringes 3 bis 4; Längsbalken 4 breit; Pflugschar 9 lang; Durchmesser des vierspeichigen Rades 8,7 cm.

Erhalten ist nur die Scheibe, Schaft und Fuß fehlen.

Auf ihrer Vorderseite zeigt die Scheibe ein gleicharmiges Kreuz, dessen Balkenenden in den gleichfalls flach erhabenen Ring nahtlos übergehen. Der Längsbalken ist durchgezogen, der Querbalken durch den Längsbalken unterbrochen. Offensichtlich wollte der Steinmetz damit andeuten, wie die beiden Kreuzbalken miteinander verkämmt sind oder hatte er bereits die überlieferte Form des Scheibenkreuzes mißverstanden? Da der Stein nicht gekonnt gearbeitet ist, die Scheibe durch die schmalen Balken nicht in vier gleich große Sektoren geteilt wird und auch die figürliche Darstellung rechts oben lediglich eine Primitivform erkennen läßt, darf man annehmen, daß der Stein nicht von einem geübten Steinmetzen angefertigt wurde. Die Figur rechts oben, die wohl den Verstorbenen darstellt, läßt weiter darauf schließen, daß das Denkmal der Mitte bzw. der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zugehört. Auch seine Ähnlichkeit mit dem Scheibenkreuz-Grabstein von Nieder-Weisel aus dem Jahr 1574 spricht für diese Annahme.

Die Rückseite der Scheibe trägt lediglich einen Längsbalken. Hier ist das Kreuz bereits mißverstanden, da der Querbalken fehlt. Die Pflugschar links und das vierspeichige Rad rechts dürfen als Handwerkszeichen gedeutet werden und lassen auf einen Büdinger Handwerksmeister, einen Stellmacher, schließen.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Handwerker · Bürger

Dargestellte Personen:

Eine unbekannte Person, wohl ein Büdinger Stellmacher, vermutlich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts verstorben.

Nachweise

Literatur:

  • Azzola, Juliane und Friedrich Karl: Mittelalterliche Scheibenkreuz-Grabsteine in Hessen (= Hessische Forschungen zur geschichtlichen Landes- und Volkskunde Heft 10), Kassel 1972, S. 36-37 (Text) und 128-129 (Abb.)
  • Azzola, Friedrich Karl: Mittelalterliche Scheibenkreuz-Grabsteine in Stadt und Kreis Büdingen, in: Büdinger Geschichtsblätter 7 (1970/71), S. 11-28

Orte:

Nieder-Weisel

Sachbegriffe:

Kreuze · Handwerkszeichen · Pflugscharen · Räder · Stellmacher · Handwerker

Bearbeitung:

Azzola, Juliane und Friedrich Karl: Mittelalterliche Scheibenkreuz-Grabsteine in Hessen (= Hessische Forschungen zur geschichtlichen Landes- und Volkskunde Heft 10), Kassel 1972 [danach Andreas Schmidt, HLGL]

Zitierweise
„Unbekannte Person 2. Hälfte 16. Jahrhundert, Büdingen-Großendorf“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/715> (Stand: 10.5.2007)