Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Topografie des Nationalsozialismus in Hessen

Übersichtskarte Hessen

Frankfurt am Main, Lager für Zwangsarbeiter, Gastwirtschaft „Felsenkeller“ (Mank)

Frankfurt am Main, Gemeinde Frankfurt am Main, Stadt Frankfurt am Main | Historisches Ortslexikon
In der NS-Zeit: Röderbergweg 122
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Wirtschaft

Subkategorie:

Zwangsarbeit 

Nutzungsgeschichte

Beschreibung:

Aufgrund der Angaben von Zeitzeugen hat sich ermitteln lassen, dass der Große Saal der Gaststätte beschlagnahmt worden war, um dort eine geheime Produktionsstätte für die Firma Voigt und Haeffner unterzubringen, bei der ausschließlich Zwangsarbeiterinnen aus Polen und Russland eingesetzt waren. Nach diesen Angaben waren die (150-200) Zwangsarbeiterinnen an anderer Stelle untergebracht und wurden morgens hierhin zur Arbeit gebracht und abends wieder zurückgeführt. Der Gastwirtsfamilie war der Zutritt zum Großen Saal verwehrt. In der Küche blieb ihr nur eine Stelle auf dem Herd, um dort für die Familie zu kochen. Die restliche Küche war reserviert, um die sogenannten Weißen Mäuse zu verpflegen, das heißt die Landespolizei, die die Zwangsarbeiterinnen im Großen Saal bewachte.

In der Nacht zum 4. Oktober 1943 wurde die Gastwirtschaft Röderbergweg Felsenkeller von Luftminen und Phosphorbomben getroffen und brannte aus. Die Gebäude wurden zum größten Teil zerstört, so dass dort keine Produktion mehr möglich war. (Freundliche Angaben von Frau Annette Schäfer, Maintal)

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

1942

Nutzungsende (späteste Erwähnung):

4. Oktober 1943

Indizes

Orte:

Frankfurt am Main

Sachbegriffe:

Zwangsarbeit · Wirtschaft · Firmenlager

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Frankfurt am Main, Lager für Zwangsarbeiter, Gastwirtschaft „Felsenkeller“ (Mank)“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/396> (Stand: 31.1.2022)