Grabdenkmäler
- Titelansicht
- Rasteransicht
- Listenansicht
- Detailansicht
Pfarrer Johannes Gotzmann 1480, Ueberau
- Ueberau · Gem. Reinheim · Landkreis Darmstadt-Dieburg | Historisches Ortslexikon
- Standort ↑
-
Standort:
-
Gebäude / Areal:
Ueberau, Evangelische Kirche
-
Angaben zum Standort:
Die Platte ist heute innen in der Ostwand des Turmuntergeschosses eingemauert.
- Merkmale ↑
-
Datierung:
1480
-
Typ:
-
Material:
-
Erhaltung:
-
Größe:
103 x 200 cm (B x H)
-
Größe der Buchstaben:
6,5 cm
- Beschreibung ↑
-
Beschreibung:
Inschrift (B) befindet sich in einer Zeile oben im Feld, in dem in Ritzzeichnung unter einem Kielbogen ein Priester in liturgischem Gewand dargestellt ist, der mit beiden Händen den Kelch vor der Brust hält.
Die Grabinschrift (A) läuft zwischen Linien auf dem Rand um. Inschrift (B) befindet sich in einer Zeile oben im Feld.
-
Geschlecht, Alter, Familienstand:
-
Stand:
-
Dargestellte Personen:
Pfarrer Johannes Gotzman.
In einer zwischen 1441 und 1470 ausgestellten Urkunde wird Johannes Gotzman als Altarist in Reinheim genannt.2) Nach der Inschrift starb er als pastor huius ecclesie, also als Pfarrer von Ueberau. Allerdings ist umstritten, ob zu der 13163) zum erstenmal erwähnten Ueberauer Kirche eine eigene Pfarrei gehörte oder ob sie Filialkirche von Reinheim war.4) Gegen eine eigenständige Pfarrei Ueberau spricht vor allem, daß die Taxenverzeichnisse des Landkapitels Montat von 1401/03 und von 1510 nur einen Reinheimer Pfarrer nennen. In einer 1523 von Landgraf Philipp dem Großmütigen ausgestellten Urkunde wird die Ueberauer Kirche jedoch als Pfarrkirche bezeichnet,5) wozu wiederum die Formulierung der Inschrift pastor huius ecclesie paßt. Hotz versucht, die sich aus diesen Quellen ergebenden Schwierigkeiten dadurch zu lösen, daß er Johannes Gotzman als Reinheimer Pfarrer ansieht und seine Bestattung in Ueberau auf eine besondere Beziehung zu dieser Kirche zurückführt.6) Es ist aber fraglich, ob man ihn in diesem Falle in der Inschrift als pastor huius ecclesie bezeichnet hätte. Ebensowenig lassen sich aus den Bestattungen Rückschlüsse auf den Status der Kirche ziehen, da Ueberau als Filialkirche auch das Recht einer Filialsepultur haben konnte.7)
Hotz, Ueberau#hotz19661
S. 16.- Regesten Katzenelnbogen 6310; vgl. Demandt, Kirchenorganisation 155.
- Von einer Reinheimer Filialkirche gehen Müller, Ortsnamenbuch 709, Hotz, Reinheimer Kirchen 37f. und vorsichtiger auch
Hotz, Ueberau#hotz19661
S. 20 aus, während Herchenröder 286 und Demandt, Kirchenorganisation 145, Nr. 206 und 155, Nr. 246 eine ursprünglich eigenständige Pfarrei annehmen. Hotz, Ueberau#hotz19661
S. 16 und 20.Hotz, Ueberau#hotz19661
S. 20; eine Verschleppung der Platte aus der Reinheimer Kirche ist unwahrscheinlich, vgl. ebd.- Lex, Begräbnisrecht 115f.
- Inschrift ↑
-
Umschrift:
A -- Anno · d(omi)ni · m° · cccc° · lxxx · / In p(ro)festo · natiuitatis · marie · obiit · honorabilis · d(omi)n(u)s · / Iohan(n)es · gotzman pastor · / huius · ecclesie · Cuius · a(n)i(m)a · req(ui)escat · in · pace · amen ·
B -- ffides spes Caritas
-
Übersetzung:
(A) Im Jahre des Herrn 1480, am Vortag des Festes der Geburt Mariä (7. September) starb der ehrwürdige Herr Johannes Gotzman, Pfarrer dieser Kirche, dessen Seele in Frieden ruhen möge, Amen. - (B) Glaube, Hoffnung, Nächstenliebe.
-
Schrift:
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- Herchenröder, Kunstdenkmäler Dieburg S. 290
- Hotz, Reinheimer Kirchen 31
- Hotz, Ueberau S. 19
- Schaum-Benedum, Figürliche Grabsteine S. 206f.
-
Bearbeitung:
Die Inschriften der Stadt Darmstadt und der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau. Gesammelt und bearbeitet von Sebastian Scholz (Die Deutschen Inschriften 49), 1999, S. 49 f., Nr. 73.
- Zitierweise ↑
- „Pfarrer Johannes Gotzmann 1480, Ueberau“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/25> (Stand: 6.3.2018)