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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Margareta Wilking, geb. Eppstein 1610, Kronberg

Kronberg · Gem. Kronberg im Taunus · Hochtaunuskreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Kronberg

Gebäude / Areal:

Kronberg, Evangelische Pfarrkirche St. Johannes Baptista

Merkmale

Datierung:

1610

Typ:

Epitaph

Material:

Eisen

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Beschreibung:

Inschrifttafel (?) oder Epitaph (?) aus Eisen für Margareta Wilking, geb. Eppstein. Dieffenbach gründete seine Textüberlieferung auf die Tatsache, dass das Werkstück zwar zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt eingeschmolzen worden sei, ihm aber der noch erhaltene „Originalstempel“ als Grundlage für seine Textübertragung gedient habe.1) Trotzdem wurde hier der älteren Überlieferung des Anonymus gefolgt, da Dieffenbachs und somit auch v. Strambergs Variante Unsicherheiten aufweisen.


  1. In der Andreaskapelle in Kleinvach (Bad Sooden-Allendorf) hängen zwei „Holzepitaphien“, die als Patrizen für heute noch vorhandene Eisengussplatten der Familie Homberg zu Vach in Marburg dienten, vgl. DI 87 (WerraMeißner-Kreis I, Witzenhausen) Nrr. 239 u. 262 zu 1691 bzw. 1699.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en)

Dargestellte Personen:

Dieffenbach und von ihm abhängig v. Stramberg überlieferten mit MD zehen ein falsches Sterbejahr der Margareta Eppstein. Weitere Spekulationen setzten sie aufgrund des inschriftlichen Zusatzes als Eppsteinin von Stam und Nahm irrig mit der gleichnamigen illegitimen Nachfahrin der Eppsteiner Grafen2), Margareta Eppstein, gleich, der Gattin und Witwe des 1613 verstorbenen königsteinischen Rates und Sekretärs Johann Jakob Illhausen (vgl. Kat.-Nr. 186), den sie um zwanzig Jahre überlebte. Zur Klärung der Identität der Verstorbenen dienen zwei Belege im Eppsteiner Ev. Kirchenbuch: Nach dem „Verzeichnis der neuen Eheleute“ schloss am 10. Februar 1590 Wilhelm Wilking mit „Margaretha Mercurii Eppsteinis Bereithers tochter“3) den Ehebund. Zwar ist Margaretas inschriftlich genanntes Geburtsjahr 1564 im Kirchenbuch nicht zu verifizieren, da dieses erst ab 1583 geführt wurde, doch bietet der Eintrag des Pfarrers Bartholomäus Wicht im Kirchenbuch unter dem Todesjahr 1610 den zweiten entscheidenden Hinweis „Margaretha Wilking, Wilhelm Wilkings praetoris uxor, starb den 11ten Septembris“4).


  1. Zu den illegitimen Nachkommen vgl. die Bemerkungen von Picard, Eppstein im Taunus 84; Fußgänger, Unebenbürtige Nachkommen und Heil, „Filii naturales“, der Nachkommen der Eppsteiner identifizieren kann, aber auch aufzeigt, dass der Name mehrfach bloß die Herkunft bedeutet – das trifft hier nicht zu.
  2. Ev. KiBu Eppstein fol. 150r (neue Zählung fol. 145r) Nr. 2.
  3. Ebd. fol. 171v (neue Zählung fol. 159v) Nr. 12.
Inschrift

Umschrift:

Hier liegt Margretha tugendsam

Eine Eppsteinin von Stam und Nahm,

Gebohren im LXIV. Jahr,

Anno XC Vermehlet war,

Wilhelm W͜Ka) dem Ehrbahren Mann

Gottseelig Sie schied von dann,

Da man schrieb MDCb) Zehen

Den XI herbstc) mit Gott Versehen

Die Seel bey Gott der Leib in der Erd

Wart daß Sie bald vereiniget werd.


  1. Anonymus ergänzt von ihm gelesenes WK marginal zu Will kuhn; Wilckin Dieffenbach, v. Stramberg in Klammern.
  2. MD Dieffenbach, v. Stramberg.
  3. Für Herbstmonat = September; v. Stramberg ergänzte wie Dieffenbach Monat in runden Klammern.

Übersetzung:

Datum: 11. September 1610.

Kommentar:

Nach Anonymus.

Deutsche Reimverse.

Nachweise

Literatur:

Bearbeitung:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 181.

Zitierweise
„Margareta Wilking, geb. Eppstein 1610, Kronberg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2481> (Stand: 20.3.2023)