Grabdenkmäler
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Valentin Philipp Zorn 1601, Eppstein
- Eppstein · Gem. Eppstein · Main-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
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Standort:
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Gebäude / Areal:
Eppstein, Evangelische Pfarrkirche
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Datierung:
1601
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Typ:
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Erhaltung:
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Beschreibung:
Grabdenkmal für das Knäblein Valentin Philipp Zorn. Die Gestaltung des Denkmals ist unbekannt; die vier überlieferten Inschriften dürften vermutlich zeilenweise und getrennt voneinander angebracht gewesen sein.
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Geschlecht, Alter, Familienstand:
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Dargestellte Personen:
Während (A) die Aussicht auf die Auferstehung des Kindes verheißt, dem über das Todesjahr hinaus keine näheren Sterbeinformationen beigegeben wurden, verknüpft Spruch (D) die Kurzform respice finem des bekannten, auf das apokryphe Buch Jesus Sirach4) zurückgehenden Zitats quidquid agis prudenter agas et respice finem mit der weitverbreiteten Mahnung memento mori als Erinnerung an die unumstößliche Gewissheit des Todes.
Die Identität des verstorbenen Kindes lässt sich anhand des Eppsteiner Ev. Kirchenbuches klären. Unter den Verstorbenen ist zum Jahr 1601 der Knabe „Valentinus Philippus, Johann Dietrich Zorns cellarii filiolus dilectissimus“, mit dem Sterbetag 22. Mai eingetragen.5) Der Kindsvater Johann Dietrich Zorn war kurmainzischer Amtsverweser, Keller und Forstmeister (Kat.-Nr. 221). Das Knäblein entstammte seiner ersten Ehe mit Ursula von Reiffenstein; die zweite Ehe schloss Zorn 1629.6)
- Sir 7,36.
- Ev. KiBu Eppstein fol. 169v (neue Zählung fol. 157v) Nr. 4.
- Ebd. neue Zählung fol. 152a.
- Inschrift ↑
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Umschrift:
A Ego sum resurrectio et vita1)
B Sinite parvulos venire ad me et ne prohibueritis eos. Talium enim est regnum
Dei. Marc. X. cap.2)
C Membra Valentini haec recubant sub mole Philippi
Zorni, verum animus coelica regna tenet.
Obiit 1601
D Memento mori et respice finem.3)
- Joh 11,25.
- Mk 10,14.
- Vgl. u. a. Zajic, „Zu ewiger Gedächtnis“ 259.
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Übersetzung:
(A) Ich bin die Auferstehung und das Leben. – (B) Lasst die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. – (C) Unter dieser Steinmasse ruhen die Gebeine des Valentin Philipp Zorn, sein Geist aber hat die himmlischen Reiche inne. Er starb 1601. – (D) Gedenke des Todes und bedenke das Ende.
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Kommentar:
Nach Anonymus.
Ein elegisches Distichon (C).
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Anonymus: Epitaphia, welche sich in der Kirche zu Eppstein befinden (Hs. 18. Jh.). Enthalten im Nachlaß Friedrich Leonhard Schenk (HHStAW, Abt. 1013/1, Politische Beschreibung des Amtes Wallau) fol. 58r–59v, hier fol. 58v, Nr. VII (A–D).
- Dieffenbach, Philipp (Johann): Miscellen als Beiträge zur Ortsgeschichte. Nr. 1: Eppstein. In: AHG 7 (1852), S. 159–164, hier S. 162, Nr. 6 (C).
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Bearbeitung:
- Zitierweise ↑
- „Valentin Philipp Zorn 1601, Eppstein“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2472> (Stand: 20.3.2023)