Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
Oberkaufungen, Lager für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, Firma „Siebert und Kühn“ (Alter Bahnhof)
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Am Bahnhof 1 - Klassifikation ↑
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Kategorie:
Wirtschaft
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Subkategorie:
- Nutzungsgeschichte ↑
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Objektbeschreibung:
Die Firma „Siebert und Kühn“ beschäftigte im Zweiten Weltkrieg Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus Frankreich, den Niederlanden, Belgien und der Sowjetunion, die sie unter anderem im alten Oberkaufunger Bahnhof unterbrachte.
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Beschreibung:
Insgesamt kamen für das Unternehmen (mindestens) 62 französische, 20 niederländische, 25 belgische und 20 sowjetische (Zwangs-)Arbeitskräfte zum Einsatz. Hinsichtlich der Lebens- und Arbeitsbedingungen gibt es einander widersprechende Zeitzeugenberichte – die Skala reicht von der Erinnerung an eine recht humane Behandlung bis zur Betonung von rigiden Strafmaßnahmen.
Die 20 erwähnten Niederländer hatten laut einem Zeitzeugenbericht zuvor in der Ziegelei Lohöfer gearbeitet.
Ein weiteres Quartier für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter unterhielt das Unternehmen in einer Baracke auf dem Betriebsgrundstück.
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Bemerkungen:
1939 hatte die Firma ein Patent auf ihr Maschinen-Glasthermometer erhalten, dessen Markteinführung aber erst 1949 stattfand.
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Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):
1941/42
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Nutzungsende (späteste Erwähnung):
1945
- Indizes ↑
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Orte:
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Sachbegriffe:
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Brandes, „Betrifft: Zuweisung von Arbeitskräften“. Aspekte der Zwangsarbeit in Kaufungen, in: Merle (Red.), 1000 Jahre Kaufungen. Arbeit, Alltag, Zusammenleben, S. 457 u. 460
- Zitierweise ↑
- „Oberkaufungen, Lager für Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, Firma „Siebert und Kühn“ (Alter Bahnhof)“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/3508> (Stand: 17.11.2021)