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Georg von Hirschhorn (1543) / um 1561, Hirschhorn

Hirschhorn · Gem. Hirschhorn (Neckar) · Landkreis Bergstraße | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Hirschhorn

Gebäude / Areal:

Hirschhorn, Karmeliterkirche

Angaben zum Standort:

Das dreiteilige Epitaph steht heute an der Westwand unter der Empore.

Merkmale

Datierung:

1543

Typ:

Epitaph

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

86 x 278 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

4 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Im Mittelteil ist vor einem Rundbogen frontal die reliefierte Figur des auf einem Löwen stehenden Ritters in Rüstung ohne Helm dargestellt. Die Arme sind angewinkelt, und die Hände umfassen leicht die Hefte von Dolch und Schwert. Am oberen Teil sind auf beiden Seiten Vollwappen angebracht, von denen das rechte stark beschädigt ist. In der Mitte trägt der obere Teil eine vorlinierte sechszeilige Inschrift, deren Ende sich auf dem Sockel befindet. Der Sockel ist in drei Felder geteilt. Im linken und rechten Feld setzt sich die Inschrift in vier fortlaufenden, vorlinierten Zeilen fort, getrennt durch einen reliefierten Helm im Mittelfeld.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Hirschhorn; Fuchs von Bimbach.

Dargestellte Personen:

Ritter Georg (Jörg) von Hirschhorn (gestorben 1543)

Im Gegensatz zum Standbild Engelhards sind hier die Schultern zu weit hochgezogen, die Abwinkelung der Arme wirkt nicht natürlich und die Hand- und Fußhaltung ist starr. Bei dem Löwen nehmen Ohr und Auge eine unnatürlich Stellung ein, der Körper zeigt keine Andeutung der Rippen, und die Ausarbeitung der Mähne ist schematischer. Die Zwickel des Bogens sind nicht ausgefüllt. Aufgrund dieser Unterschiede muß man annehmen, daß die beiden Epitaphien offenbar nur von derselben Werkstatt und nicht von demselben Meister gemacht wurden. Allein die Schrift könnte von demselben Steinmetzen ausgeführt worden sein. Da nur das Epitaph Engelhards mit 1561 bezeichnet ist, läßt sich nicht klären, ob beide Epitaphien gleichzeitig oder nacheinander entstanden. Möglicherweise stellt das Epitaph Georgs jedoch eine qualitativ schlechtere Kopie des Epitaphs Engelhards dar. Auftraggeber war in beiden Fällen vermutlich Hans IX., der Sohn Engelhards und Neffe Georgs. Georg war ein Sohn Hans' VIII. und Irmgarts von Handschuhsheim.3) Ende 1498 oder Anfang 1499 heiratete er Amalia Fuchs von Bimbach.4) Zusammen mit seinen Brüdern Philipp II. und Engelhard III. ließ er den gotischen Chor der Ersheimer Kapelle errichten. Im Jahr 1525 trat er mit seinem Bruder Engelhard zur Lehre Luthers über.

3) Lohmann Taf. 2.

4) Lohmann 69.

Inschrift

Umschrift:

VF DINSTAG DEN 15 DEC(E)MBRIS / ANNO 1543 STARB / DER EDEL · VN(D) ERNV/EST IÖRG VOM / HIRSHORN DER SEL / GOT GENOD S(EINES) ALT(ERS) 62 // VND / ERVARTH / ALHIE / EINER / FRÖLL/ICHEN / AVFFER/STHEVNG

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Literatur:

  • Wickenburg II 85
  • Ritsert, Hirschhorn 156
  • Klump, Hauptmomente 37
  • Siebeck, Inschriften 25
  • Lohmann, Hirschhorn 522, Anm. 2 zu Generation IX.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige · Ritter

Wappen:

Hirschhorn · Fuchs von Bimbach · Bimbach, Fuchs von

Bearbeitung:

Die Inschriften des Landkreises Bergstraße, gesammelt und bearbeitet von Sebastian Scholz (Die Deutschen Inschriften 38), 1994, S. 104 f., Nr. 146.

Zitierweise
„Georg von Hirschhorn (1543) / um 1561, Hirschhorn“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/481> (Stand: 23.3.2006)