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Grabdenkmäler

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Unbekannter 10. Jahrhundert, Hersfeld

Bad Hersfeld · Gem. Bad Hersfeld · Landkreis Hersfeld-Rotenburg | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Bad Hersfeld

Gebäude / Areal:

Bad Hersfeld, Stiftsruine.

Merkmale

Datierung:

10. Jahrhundert

Typ:

Gedenkstein

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Beschreibung

Beschreibung:

Memorienstein eines Unbekannten, dessen Name mit Wize (oder Wise?) beginnt. Der Quader aus wahrscheinlich rotem Sandstein war in einer Mauer der Stiftsruine in Zweitverwendung eingemauert. Der niedrige und breite Stein war erkennbar nur mit einer Zeile beschrieben, wäre also ganz anders als die übrigen Memoriensteine des Stifts konzipiert. Anscheinend gibt es aber Buchstabenreste mindestens in einer zweiten Zeile links. Schriftverlust an den äußeren Kanten. Die Lesbarkeit ist durch das unscharfe Photo beeinträchtigt.

Die Beschriftung folgt dem Muster der anderen Memoriensteine, insoweit das Nekrologformular benutzt wurde. Ob noch Titel angefügt waren, wie das ebenfalls bei den meisten Steinen dieser Art der Fall war, läßt sich nicht absichern. Man glaubt unter dem Monatsnamen ein O zu erkennen. Trotz aller Mängel der Überlieferung ist der Stein eindeutig dem kleinen Corpus der Hersfelder Memoriensteine zuzuweisen, da die beiden V noch nicht zum W verschränkt sind, wie das etwa schon bei der Willigis-Tür vor 1009 in Mainz vorkommt, nicht jedoch beim 980 hergestellten Petrus-Stab in Trier,2) und die wenigen paläographischen Details dem nicht widersprechen. Auch die eigenwillige Kürzung des OBIIT ist so früh. Den Monatsnamen wird man aus der Anschauung nicht erfahren können; die Abkürzung ist nicht eindeutig genug, um zwischen April und Juli zu unterscheiden.


  1. Vgl. DI 2 (Mainz) Nr. 5; DI 70 (Trier I) Nr. 53.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Inschrift

Umschrift:

[– – –LI(S)] OB(IIT)a) VVIZ[E– – – / – – –]


  1. )Diese Kürzung auch beim Stein des Gawolf (Nr. 14) benutzt.

Kommentar:

Nach Photo im Nachlaß Otto Bramm.1)


  1. ) Im StA Bad Hersfeld die Diakassette Bramm B, Dia 26, freundlicherweise von Herrn Gerhard Kraft in digitaler Form zugänglich gemacht.

Schrift:

Kapitalis, nachkarolingische

Nachweise

Bearbeitung:

Die Inschriften des Landkreises Hersfeld-Rotenburg. Gesammelt und bearb. von Sebastian Scholz und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 91). 2015, Nr. 10.

Zitierweise
„Unbekannter 10. Jahrhundert, Hersfeld“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2239> (Stand: 20.3.2023)