Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Heinemann, Tölz (1773) – Oberaula

Grab Nr. 53 → Lageplan (PDF), Oberaula, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Oberaula | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Material:

Sandstein

Größe:

61 x 78 x 10 cm (B x H x T)

Platzierung:

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

die angesehene Frau, die

auf gutem Pfade wandelte;

die Geachtete, und in … eine tugendhafte Frau. Frau

Tölz, Tochter des Kazin1, des ehrwürdigen Herrn

Seligman, Ehefrau des Jakob,

O(ber)a(ula). Sie starb und wurde begraben am 5. (Tag)

ihrer Niederkunft, am Montag, den 18. Elul

[5] 533 nach der kleinen Zählung. Ihre Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

1 Ehrentitel

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Heinemann, Tölz

    Sterbetag

    6.9.1773

    Geschlecht

    weiblich

    Wohnort

    Oberaula

    Weitere Angaben

    Im fraglichen Zeitraum wird in einer Archivalie aus dem Jahre 1749 Seligmann Wallach aus Oberaula zusammen mit seiner Ehefrau Sara und den beiden Töchtern Hitzel und Scheine im Kleinkindalter genannt. Tölz war vermutlich eine nach 1749 geborene Tochter. (HStAM Best. 330 Schwarzenborn Nr. B 341) Seligmann Wallach war äußerst vermögend. Er war darüber hinaus zeitweilig judenschaftlicher Vorsteher. Diese herausgehobene Position würde den Ehrentitel Kazin rechtfertigen. (Best. 330 Ziegenhain Nr. B 1080) Tölz war die erste Ehefrau des Jakob Heinemann (Nr. 42). Dieser war der ältere Sohn des Kallmann Heinemann aus Niedenstein und dessen Ehefrau Edel Calm aus Warburg. Sein Geburtsdatum liegt vor dem 24.4.1747, dem Geburtsdatum des jüngeren Bruders Michael. Jakob Heinemann wird ab 1767 für Niedenstein genannt. (Karl E. Demandt, Bevölkerungs- und Sozialgeschichte der jüdischen Gemeinde Niedenstein, Wiesbaden 1980) Im Steuerrektifikationsregister von Oberaula ist Jakob Heinmann 1774 als Witwer mit einem Kind verzeichnet. (HStAM Best. 49d Ziegenhain Nr. 201, 1773-1777) Tölz starb nach der Angabe in der Eulogie am fünften Tag ihrer Niederkunft im Kindbett. Ihr Grab scheint jedoch innerhalb einer Bestattungsreihe zu liegen und nicht abgesondert, wie es eigentlich für Wöchnerinnen üblich wäre. Jakob Heinemann heiratete in zweiter Ehe Hennel (Nr. 41) aus Lengsfeld (Schenklengsfeld?). Jakob Heinemann starb am 31.1.1791. (HStAM Best. 330 Ziegenhain Nr. 1080) Hennel Hanna Heinemann starb am 9. Februar 1839 im Alter von 96 Jahren in Oberaula. Sie wird im Sterberegister der Synagogengemeinde Oberaula als Witwe des Joseph ha-Levi bezeichnet. (Barbara Greve, 2013)

Indizes

Personen:

Tölz, Tochter des Seligman · Seligman, Vater der Tölz · Tölz, Ehefrau des Jakob · Jakob, Ehemann der Tölz · Tölz Heinemann · Heinemann, Tölz · Jakob Heinemann · Heinemann, Jakob

Orte:

Oberaula

Sachbegriffe:

Kazin · Wöchnerinnen

Nachweise

Bearbeitung:

Christa Wiesner, 1982ff., bearbeitet von Bernd Vielsmeier, 2013

Bildnachweise:

Bildarchiv Foto Marburg: B 2032/4

Fotos:

Zitierweise
„Heinemann, Tölz (1773) – Oberaula“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/10593> (Stand: 1.7.2014)