Grabdenkmäler
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Ehepaar Werner und Eulalia Anthoni 1606, Oberursel
- Oberursel (Taunus) · Gem. Oberursel (Taunus) · Hochtaunuskreis | Historisches Ortslexikon
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Standort:
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Heutiger Aufbewahrungsort:
Oberursel, Katholische Pfarrkirche St. Ursula
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Angaben zum Aufbewahrungsort:
Heute ist das Denkmal an der südlichen Außenwand der Kirche neben einem Pfeiler eingemauert.
- Merkmale ↑
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Datierung:
1606
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Typ:
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Erhaltung:
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Größe:
68 x 101 cm (B x H)
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Größe der Buchstaben:
9,5 cm
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Beschreibung:
Epitaph des Ehepaares Werner und Eulalia Anthoni. Es zeigt auf der linken Seite das Kruzifix, vor dem die Figur der Verstorbenen in Adoration kniend dargestellt ist. Über ihrem Kopf ist die Grabinschrift in sechs Zeilen eingehauen; der ehemals wohl vorhandene Kreuztitulus ist vollständig verloschen. Die Oberfläche des Steines ist insgesamt stark abgewittert.
Links über dem Beginn der Inschrift ist ein einzelner Buchstabe erkennbar, aus dessen unterer Hälfte unzweifelhaft ein D zu rekonstruieren ist, das etwas größer ist als die rechts darunter noch vorhandenen Buchstaben. Das D steht in der Nähe zum oberen Kreuzstamm, von dem fast nichts mehr zu erkennen ist; Schrammen in der Oberfläche links davon lassen sich nicht weiteren Buchstaben zuordnen. Aus diesem Sachverhalt und der vielleicht einen größeren oberen Teil des Denkmals andeutenden Spitze drängt sich die Vermutung auf, das Denkmal sei ursprünglich viel größer gewesen und stelle in seiner heutigen Form etwas mehr als die rechte Hälfte des Originals dar, in dessen Mitte sich das Kruzifix befand. Dann sollten auf der stärker abgesandeten linken Seite die Figur und die Inschrift des Eulalia überlebenden Ehemanns gestanden haben, denn allein und asymmetrisch vor einem Kreuz kniende Frauen waren in der Regel unverheiratet.1)
- Vgl. etwa DI 91 (Hersfeld-Rotenburg) Nrr. 128, 221. Die Beobachtung gilt nur für Denkmäler, die nicht auf die Memoria eines vorverstorbenen Ehepartners ausgerichtet waren, vgl. ebd. Nr. 191.
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Geschlecht, Alter, Familienstand:
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Dargestellte Personen:
Die angesehene Oberurseler Familie Anthoni stellte im 17. und 18. Jahrhundert mehrfach Ratsmitglieder und Schultheißen der Gemeinde.2) Die Verstorbene sowie ihr hier genannter Ehemann lassen sich jedoch bislang nicht in den Stammfolgen der Familie nachweisen. Zu weiteren Familienmitgliedern vgl. Kat.-Nrr. 102, 366.
- Vgl. Baeumerth, Oberursel 368 (Registerbelege).
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Sonstiges:
Aus dem Kanon einer regelmäßigen und konventionellen, aber nicht mehr konsequent klassizierenden Kapitalis bricht ein zweibogiges E aus, das mit dem R von REQVIESCAT eng zusammengeschrieben ist. Um 1600 und auch danach ist diese Form selten, doch kaum eine Überraschung.
- Inschrift ↑
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Umschrift:
AN(N)O 1606 2 / MARTII OBI[IT] / EVLALIA WE[R]/NERI ANTHO[NI]
/ VXOR CVI(VS) AN͜IM͜[A] / IN [P]ACE [R]EQ(VI)ESCA[T]a)
- A klein in C inseriert. Auf dem Rand später aufgemaltes T erkennbar.
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Übersetzung:
Im Jahre 1606, am 2. März, verstarb Eulalia, Ehefrau des Werner Anthoni, deren Seele in Frieden ruhe.
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Schrift:
- Nachweise ↑
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Literatur:
- [Friton, Max]: Katholischer Pfarrführer [Oberursel]. Oberursel 1928, 32d.
- Calmano, Ludwig: Inschriften in Oberursel und Bommersheim. Masch. o. O. 1964
- Friedrich, Josef: Inschriftensammlung Oberursel. Privatsmlg. Masch. Oberursel 2000, Bl. 5.
- Friedrich, Josef: St. Ursula zu Oberursel. Geschichte und Geschichten. Ein Bilderbuch [Oberursel] 2012, o. S. m. Abb.
- Friedrich, Josef: Chronologie der Inschriften in der Alten Oberurseler Gemarkung, in den Grenzen von 1928. Inschriften an Gebäuden, Denkmälern, Epitaphien, Glocken, Grenzsteinen, Wegekreuzen und künstlerischen Werken vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Gesammelt, beschrieben und herausgegeben von Josef Friedrich. In: MittVGH Oberursel 57 (2018), S. 9–26, hier S. 15.
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Bearbeitung:
- Zitierweise ↑
- „Ehepaar Werner und Eulalia Anthoni 1606, Oberursel“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2475> (Stand: 20.3.2023)