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Topografie des Nationalsozialismus in Hessen

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Lohfelden, Zwangsarbeiterlager „Fernsicht“

Lohfelden, Gemeinde Lohfelden, Landkreis Kassel | Historisches Ortslexikon
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Wirtschaft

Subkategorie:

Zwangsarbeit 

Nutzungsgeschichte

Objektbeschreibung:

In Lohfelden unterhielt der Rüstungsbetrieb Fieseler das Barackenlager „Fernsicht“.

Beschreibung:

Im Lager „Fernsicht“ waren ausländische Zwangsarbeiter untergebracht. Sie stammten aus der Sowjetunion, Polen, Italien, Frankreich, Belgien, der Tschechoslowakei, der Schweiz sowie den Niederlanden. Bis zu 1.573 Personen waren in diesem Lager zwischen April 1944 und März/April 1945 einquartiert. Schon 1943 hatten hier auch Zwangsarbeiter aus dem Lager Waldau Quartier genommen, nachdem ihre Behausungen alliierten Luftangriffen zum Opfer gefallen waren. Auf dem Gelände befand sich ein Bunker, in dem die Arbeitskräfte bei „Fliegeralarm“ Schutz suchen konnten. 100 Zwangsarbeiter wurden zwangsverpflichtet, tiefe Bombenkrater auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zu verfüllen.

Bemerkungen:

Das Gelände gehörte bis zu seiner Beschlagnahmung durch die Gauleitung der „Neuen Heimat“. Erst Mitte der 60er Jahre wurde das Barackenlager beseitigt. Später diente das Gelände dem sozialen Wohnungsbau.

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

2.4.1944

Nutzungsende (späteste Erwähnung):

März-April 1945

Nutzung nach NS-Zeit:

Unterbringung von Flüchtlingen, insbesondere aus dem Sudetenland und Schlesien.

Indizes

Orte:

Lohfelden

Sachbegriffe:

Konzern · Wirtschaft · Firmenlager · Zwangsarbeit · Lager

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Lohfelden, Zwangsarbeiterlager „Fernsicht““, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/2851> (Stand: 26.11.2022)