Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Topografie des Nationalsozialismus in Hessen

Übersichtskarte Hessen

Gießen, Relief „Arbeit und Familie von Kriegern bewacht“, Kasernenmauer


An der Kaserne 8
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Militär

Subkategorie:

Wehrmacht

Nutzungsgeschichte

Objektbeschreibung:

In einen Abschnitt der Kasernenmauer (nahe dem Eingang zum Bergkasernengelände) ist ein figürliches Relief eingearbeitet, das deutliche Züge einer für den Nationalsozialismus typischen völkisch-heroischen Ikonographie trägt. Es beschreibt das Thema „Arbeit und Familie von Kriegern bewacht“.

Beschreibung:

Anlass für die Schaffung des Reliefs war mutmaßlich die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht im Jahr 1935. Trotz Nachforschungen konnte bisher nicht geklärt werden, wann genau es entstand und wer sein Urheber war. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen erkennt in der Arbeit „die allegorisierende, ideologisch überhöhte Darstellungsweise der Blut-und-Boden-Romantik. In propagandistischer Absicht wird die Schutzfunktion der Wehrmacht durch vierfach wiederholte, heraldisch angeordnete Kriegergestalten, die in heroischer Nacktheit erscheinen, symbolisiert. Gleichsam als Wächter flankieren sie drei Felder, auf denen die Lebens- und Arbeitsbereiche (Industriearbeit, Familie/Mutterschaft, Landarbeit) idealtypisch-idyllisierend abgehandelt werden“ (Das Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.], S. 415).

Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):

1935/36

Indizes

Orte:

Gießen

Sachbegriffe:

Militär · Wehrmacht · Propaganda

Nachweise

Literatur:

Zitierweise
„Gießen, Relief „Arbeit und Familie von Kriegern bewacht“, Kasernenmauer“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/3502> (Stand: 7.9.2022)