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Henrich Sorg (Sorge) 1621, Emmershausen

Emmershausen · Gem. Weilrod · Hochtaunuskreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Emmershausen

Gebäude / Areal:

Emmershausen, Evangelische Kirche.

Merkmale

Datierung:

26. März 1621

Typ:

Epitaph

Material:

Gusseisen

Erhaltung:

erhalten

Beschreibung

Beschreibung:

In etwa quadratische Platte, die fast vollständig von Inschriften bestimmt wird: einer personenbezogenen Inschrift (A), die am Rand umläuft, und einer zehnzeiligen gereimten Inschrift (B). Unter letzterer mittig das Wappenzeichen des Verstorbenen bzw. seines Sohnes und die Initialen (C) desselben. Rechts und links davon je eine Zange als Handwerkszeichen der Schmiede.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Handwerker · Amtspersonen · Bürger

Enthaltene Wappen:

Das Wappenzeichen des Verstorbenen bzw. seines Sohnes besteht aus einer Zange als Handwerkszeichen der Schmiede und einem Herz, auf dem eine Hausmarke steht.

Dargestellte Personen:

Henrich Sorg, dillenburgischer Schultheiß und Schmiedemeister ("Schmittenmeister") zu Emmershausen, gestorben am 26. März 1621 im Alter von 69 Jahren.

Der Verstorbene wurde etwa 1552 in Emmershausen als Sohn des Henn Sorge geboren. 1588 wurde er zusammen mit seinem Bruder Peter von der Familie von Hattstein mit der Eisenschmiede in Emmershausen belehnt. Als sogenannter "Schmittmeister" trug er bis zu seinem Tod die Verantwortung für dieses Werk. Er scheint auch der eigentliche Betriebsführer des 1590 erbauten "hohen Gießofens" gewesen zu sein. 1594 gehörte er als Schöffe dem Gericht im Dorf an, von 1604 bis 1621 bekleidete er das Amt des dillenburgischen Schultheißen und in seinen drei letzten Lebensjahren wird er auch als Zöllner und Wirt genannt. Aus seiner Ehe mit der 1606-1609 genannten Dorothea gingen vier Kinder hervor, von denen die Söhne Johann Nicolaus und Johannes Sorg(e) nach dem Tod des Vaters die Emmershäuser Hütte gemeinsam verwalteten und dem Vater das vorliegende Epitaph fertigten. (Alle Angaben dieses Absatzes nach Baeumerth, s. Literatur, S. 186-188)

Inschrift

Umschrift:

A:

ANNO • 1621 DEN 26 MERTZ • ZWISCHEN / 9 UND 10 UHR STARB • DER EHRNHAFFTE HENRICH / SORG DILLENBURGISCHER SCHULTHEIS UND • / SCHMITTENMEISTER ZU EMMERSHAUSEN •

B:

HENRICH SORG SCHLEFFT SANFFT ALHIR /

SEIN SEEL OHN SORG LEBT O HERR GOT IN DIR /

SEIN NAHM VON SORGE(N) WAR REHT ERNENT /

MIT SORGEN ER SEIN TAG VOLENT /

DA ER GESORGT NEUN UND SECHZIG IAHR /

ERLOST IHN GOTT VOM SORGEN GAR /

UND MACHT IHN SORGLOS NAHM IHN IN SEIN REICH /

O HERR IESU HILF UNS ALLEN ZU GLEICH /

VON ALLER ANGST SORG MUH UND QVAL /

UND NIM UNS IN DEIN FREUDEN SAHL

C:

I S

(wohl = Johannes Sorg)

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Literatur:

  • Baeumerth, Karl: Ofenplatten der Hüttenmeisterfamilie Sorg aus dem Weiltal. In: Geschichtsverein Weilrod e. V. (Hrsg.): Weilroder Hefte für Geschichte, Volks- und Familienkunde 7, Weilrod 1994, S. 173-190 mit Abb. auf der Titelseite des Heftes

Personen:

Sorg(e), Peter · Sorg(e), Henn · Sorg(e), Dorothea geb. NN · Sorg(e), Johann Nicolaus · Sorg(e), Johannes

Sachbegriffe:

Handwerkszeichen · Hausmarken · Signaturen · Zangen · Wappen · Männer · Schultheißen · Eisenschmiede · Schmiedemeister · Zöllner · Wirte · Gerichtsschöffen · Schöffen

Wappen:

Sorg(e)

Bearbeitung:

Andreas Schmidt, HLGL

Zitierweise
„Henrich Sorg (Sorge) 1621, Emmershausen“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1152> (Stand: 14.10.2022)