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Grabdenkmäler

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Landgraf Ludwig I. 1458, Marburg

Marburg · Gem. Marburg · Landkreis Marburg-Biedenkopf
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Marburg

Gebäude / Areal:

Marburg, Elisabethkirche

Angaben zum Standort:

Die Tumba befindet sich im Landgrafenchor der Elisabethkirche als südlichstes Grabmal der östlichen Tumbenreihe (Küch, Landgrafendenkmäler Nr. 9).

Merkmale

Datierung:

1458

Typ:

Tumbenplatte

Material:

Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

107 x 250 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

7 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Tumbenplatte am Sarkophag.

Im Feld der Tumbenplatte ist das starke Relief des stehenden Ritters in Vollrüstung mit offenem Visier und Schwert dargestellt. Beiseitig des Kopfes sind stützende Engel und zu den Füßen betende Barfüßermönche aufgestellt. An der Kopf- und der Fußseite sind ein größeres hessisches und ein kleinenes hessisches Wappen aufgelegt, wobei das Hauptwappen die Jahreszahl (B) trägt, während die Längsseiten der Tumba je sieben Wappenschildchen tragen, deren Auswahl keiner gültigen Genealogie folgt. An den vier Ecken des Sarkophags stehen Löwen als Wappenhalter. Die Grabinschrift läuft auf dem nach außen abgeschrägten Rand um.

Die Jahreszahl (B) ist wohl richtig auf das Jahr der Ausführung des Denkmals zu beziehen. Die Vornahmen der ausführenden Künstler Meister Hermann und Meister Heinrich (Heinz) sind bekannt, wobei die Arbeitsteilung der beiden Steinmetzen in die Fertigung der Figuren und des begleitenden Architekturwerks deutlich erkennbar wird. Küch mutmaßte aufgrund der Ausführungsqualität einen Meister Heinrich Kal, der im benachbarten Wetter ansässig gewesen zu sein scheint und bei einigen landgräflichen Bauten in Marburg tätig war. Über Person und Herkunft des Meisters Hermann schweigen die Quellen. Als "intellektuellen Urheber des Monuments" bezeichnete Küch den Hofmeister Hans von Dörnberg, da dieser die Herstellungskosten bezahlte bzw. vorstreckte.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Landgrafen von Hessen und andere.

Dargestellte Personen:

Landgraf Ludwig I. (der Friedfertige) wurde am 6. Januar 1402 als Sohn Landgraf Hermanns II. und seiner Gemahlin Margarete Burggräfin von Nürnberg geboren. Er verheiratete sich 1433 mit Anna, geb. Herzogin von Sachsen und hatte mit ihr vier Kinder.

Inschrift

Umschrift:

A:M° CCCC° LVIII° /

Inclitus Lvdewic[vs p]ivs vniversis pudicvs ·

hac clavditvr archa cephas hassieque / mo[archa] /

anth[oni]i festo migrat eius memor esto ·

celesti palme vacet is per te deus alme

B:1471

Kommentar:

Hexameter, leoninisch

Schrift:

Gotische Minuskel

Nachweise

Literatur:

  • Küch, Landgrafendenkmäler S. 195.
  • Stölzel, Marburgs alte Grabschriften S. 44, Nr. Elk 14.
  • Schaum-Benedum, Figürliche Grabsteine S. 193
  • 700 Jahre Elisabethkirche Katalog E S. 47-48

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige · Landgrafen

Wappen:

Hessen, Landgrafen

Bearbeitung:

Yvonne Monsees, Inschriften-Kommission der Akademie der Wissenschaften, Mainz / Otto Volk, HLGL

Zitierweise
„Landgraf Ludwig I. 1458, Marburg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1686> (Stand: 10.8.2020)