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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Maria Vietor 1599, Goddelau

Goddelau · Gem. Riedstadt · Landkreis Groß-Gerau | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Goddelau

Gebäude / Areal:

Goddelau, Evangelische Kirche

Angaben zum Standort:

Die Platte steht heute innen an der Nordwand des Langhauses. Sie wurde bei der Kirchenrenovierung 1978/79 im Boden in der Nähe des Altars gefunden.

Merkmale

Datierung:

1599

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

85 x 175 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

6 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Der untere Teil der Platte weist starke Beschädigungen auf.

In der oberen Hälfte des Feldes ist ein erhabenes Kreuz angebracht.

Die Grabinschrift läuft auf dem Rand zwischen Linien um und wird unten im eingetieften Feld fortgesetzt. Die letzte Zeile ist in deutlich kleineren Buchstaben geschrieben.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en)

Stand:

Bürger

Dargestellte Personen:

Maria Vietor.

Maria war die Frau des 1532 im hessischen Homberg geborenen Justus Vietor. Er wurde 1549 in Marburg immatrikuliert und war von 1553 bis 1557 Rektor und von 1557 bis zu seinem Tod 1575 Pfarrer in Alsfeld (Vogelsbergkreis).1) Ihr Sohn Johannes wurde 1574 geboren und 1587 in Marburg immatrikuliert, wo er von 1594 bis 1598 Stipendiatenmajor war. Im Anschluß daran wurde er von 1598 bis 1608 Pfarrer in Goddelau, war dann von 1608 bis 1623 Hofprediger und schließlich ab 1623 bis zu seinem Tod im Januar 1628 Superintendent in Darmstadt.2)


  1. Hassia sacra I 388.
  2. Hassia sacra I 13 und 141.
Inschrift

Umschrift:

DORMITORIVM · PIAE · MA/TRONAE · MARIAE · M(AGISTRI) · IVSTI · VIETORIS · PAS[TORIS / QV]ONDAM [A]LSFELDI/AE · HESS(IAE) VIDVAE · CORPORE · HVC · TRANSLATAE // OBIIT IN CHRISTO / PLACIDE · ANNO / SALVTIS · 1 · 5 · 99 / I[I] D(IE) VII[IBR]I(S)a) 62 / PONI CVRA(VIT) / M(AGISTER) IOH(ANNES) · VIETOR FI/LI(VS) PASTOR HVI(VS) LOCI


  1. Hypothetische Lesung der stark zerstörten Buchstaben.

Übersetzung:

Ruhestätte der frommen Frau Maria, Witwe des Magisters Justus Vietor, einst Pfarrers im hessischen Alsfeld, die mit ihrem Körper hierhin überführt wurde. Sie starb sanft in Christus im Jahre des Heils 1599 am zweiten Tag des Oktobers (im Alter von) 62. (Dieses Denkmal) ließ ihr Sohn und Pfarrer dieses Ortes Magister Johannes Vietor setzten.

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Bearbeitung:

Die Inschriften der Stadt Darmstadt und der Landkreise Darmstadt-Dieburg und Groß-Gerau. Gesammelt und bearbeitet von Sebastian Scholz (Die Deutschen Inschriften 49), 1999, S. 194, Nr. 290.

Zitierweise
„Maria Vietor 1599, Goddelau“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/404> (Stand: 12.4.2005)