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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Johann Melchior Weidig (Weitich) 1702, Gießen

Gießen · Gem. Gießen · Landkreis Gießen | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort ↑

Standort:

Gießen

Gebäude / Areal:

Gießen, Alter Friedhof (Licher Straße).

Heutiger Aufbewahrungsort:

Gießen, Alter Friedhof (Licher Straße).

Außen an der Nordwand der Friedhofskapelle.

Merkmale ↑

Typ:

Grabstein

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

58 x 85.5 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

2-3 cm

Beschreibung ↑

Beschreibung:

Weiteres Maß: Tiefe 14 cm.

Eine umrahmte Inschrift bildet den Hauptteil des Steines, dessen obere Formgebung in der Mitte eine Erhöhung zeigt und zu den Seiten zwei Halbkugeln. Zwischen diesem oberen Rand und der Inschrift befindet sich der figürliche Schmuck in Gestalt von zwei geflügelten Engelsköpfen neben mittlerem Wappenschild.

Der untere Teil des Steines mit glatten seitlichen Rändern ist heute nicht mehr sichtbar. Eine Abbildung aus den 1930er Jahren zeigt, daß die umrahmenden, stilisierten Blätter des Kranzes ganz herumgeführt waren. Der heutige Zustand weist eine in der Zwischenzeit erfolgte Zerstörung im mittleren Bereich der Inschrift auf. Weiterhin belegt der Vergleich mit der älteren Abbildung den Verlust der linken unteren Umrahmung. In der oberen Mitte leiten zwei Blätter des Kranzes über zu der Kartusche in der Mitte mit einem Wappen. Die Krone darüber steht für die Krone des Lebens, den biblischen Texten bei Jakobus 1, 12 und in der Offenbarung Johannis 2, 10 entsprechend. Seitlich dieser Kartusche an den Rändern je ein geflügelter Engelskopf in guter Ausführung, umgeben von den nach innen geführten Flügeln.

Enthaltene Wappen:

Der Wappenschild zeigt ein stehendes Tier, das Azzola (s. Literatur) als Ochse mit Hinweis auf den Beruf des Metzgers des Verstorbenen interpretierte.

Inschrift ↑

Umschrift:

in Gott Ruhet. /

Der Ehrengeachte /

M:(eister) Johann Melchior /

Weitich gewesener Burger und /

Metzger alhier, welcher im Jahr. /

1653. den 1. t. XbRIS. (= Decembris) in diese welt /

gebohren, den 8. t. MAY. 1679. hatt /

er sich in ein Christlich Ehegelöbnus /

eingelasse, mitt der viel Ehr und /

Tugentsamen Frauen Anna /

Barbara gebohrene Ottin in wehre(n)= /

der Ehe welch:(e) sie 23 Jahr ruhmlich /

geführet, haben 3 Töcht:(er) u:(nd) 2 Enckel /

erzielet welche so lang Gott will noch /

im Leben sind, im Jahr 1702 den /

8. t. MAY ist er in seinem Erlöser /

sanfft u:(nd) Seel:(ig) entschlaffe(n), seines /

alters 48. Jahr 5. Monat /

und 8 tag

Kommentar:

Inschrift zum Teil nach Foto aus den 1930er Jahren im Stadtarchiv Gießen.

Schrift:

Fraktur

Nachweise ↑

Literatur:

  • Azzola, Friedrich Karl: Sechs historische Grabsteine, um 1700, vom Alten Friedhof in Giessen. In: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Giessen NF 79 (1994), S. 81ff., hier S. 91f.
  • Broschek, Eva: Weitere drei Grabsteine um 1700 vom Alten Friedhof in Gießen. In: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Giessen NF 80 (1995), S. 135ff., hier S. 138

Sachbegriffe:

Wappen · Handwerkszeichen · Kronen · Engelsköpfe · Kränze

Wappen:

Weidig (Weitich)

Bearbeitung:

Christa Benedum, Gießen, und Andreas Schmidt, HLGL

Zitierweise ↑
„Johann Melchior Weidig (Weitich) 1702, Gießen“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1028> (Stand: 8.5.2009)