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Säugling Johann Georg, Herzog von Schleswig-Holstein 1658, Homburg

Bad Homburg · Gem. Bad Homburg v. d. Höhe · Hochtaunuskreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Bad Homburg

Gebäude / Areal:

Bad Homburg, Schlosskirche, Fürstengruft

Angaben zum Standort:

Er war ursprünglich an der nordöstlichen Gruftwand aufgestellt.

Angaben zum Aufbewahrungsort:

Seit 1936/37 befindet er sich im Wandregal unten als vierter Sarkophag von rechts.

Merkmale

Datierung:

1658

Typ:

Sarkophag

Material:

Zinn

Erhaltung:

erhalten

Größe:

21 x 24 x 59 cm (B x H x L)

Größe der Buchstaben:

0,3-1 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Sarkophag des Säuglings Johann Georg, Herzog von Schleswig-Holstein.1) Kleiner Kindersarkophag aus Zinn mit beschriftetem Deckel. Oben auf dem Deckel ist ein Bibelzitat (A) in drei Zeilen eingraviert, gefolgt von einem Kreuz, danach folgt die Grabinschrift (B) in 23 teils gestaffelten Zeilen. Auf den beiden Längsseiten des Deckels stehen jeweils drei Zeilen mit Bibelzitaten, rechts (C–F), wobei hier (E) und (F) in einer Zeile angeordnet sind, und links (G–I). Die beiden Unterseiten des Sarkophages tragen je einen Tragring im Löwenmaul, den Deckel schmückt ein umlaufender Palmettenfries. Teilweise korrodiert, Oberflächen abgeblättert, Textverluste. Worttrenner sind kleine Punkte.


  1. Hamel, Namens-Verzeichniß Nr. 38, Liste der Bestatteten nach Hamel Nr. 39; VSSG Inv.-Nr. 4.7.1576.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en) · Kind(er)

Stand:

Adlige

Dargestellte Personen:

Der frühverstorbene Säugling war ein Sohn aus der Eheverbindung des Philipp Ludwig Herzog von Schleswig-Holstein zu Sonderburg und der Anna Margareta Landgräfin von Hessen-Homburg und wurde offenbar notgetauft.10)


  1. Vgl. Europ. Stammtafeln NF I,3 Taf. 288, mit Todesdatum 30. Oktober 1658.
Inschrift

Umschrift:

A Philip · C · 1 / Christus ist mein [L]eben / Sterben ist mein [gew]inn2)

B Der Durchleuch=/tig und hochgebor=/ne furst und Herr / herr Iohann Georg /

Erbe zu Norwegen / hertzog zu Schles=/wig holstein Storr=/marn und der dit=/

Marschen Graffe / zu Oldenburg und / delmenhorst / Ist gebohrn im Iahr / 1658

Sontags d͜en / 3a) · October Zwischen / 11 und 12 uhr zu / Nacht / In Gott sanfft

und / Seelig wieder ent=/schlaffen in eben / Selbiger Nacht / Zwischen 2 /

und 3 / uhren

C Ich werde wohl zu [ihm] fahren aber esz [kommt nicht]b) wieder zu mir · 2 ·

Sam · 12 · V(ers) · 23 · 3)

D Wiszet Ihr nicht dasz ich sein musz in dem das Meines Vaters ist Luc · · 2 · V(ers)

494)

E O Ihr Kinder desz lebendigen Gottes Hosea [1 V(ers) 10]c) 5)

F In meine Hände hab Ich dich gezeichnet · Esa · 49 · V(ers) 16 ·6)

G Der Herr hats gegeben der Herr hats genommen der Nahme des Herrn sey ge-

lobet · Job · 1 · V(ers) 21d) 7)

H Gott sprach, Ich will sein Vatter seyn und Er soll Mein Sohn seyn · 2 Sam · · 7 ·

V(ers) 14e) 8)

I Wie ist Er gezehlet unter die Kinder Gottes, und sein Erb ist unter den Heyli-

gen · Sap · 5 · V(ers) · 5f) 9)


  1. Der Wochentag fehlt bei Schasse, Dölemeyer; der Tag lautet dort 30. Das ist insofern wichtig, als mit dem Wochentag die Lesung der Inschrift gegen Schasse und diverse Listen, auch anders als Stammtafel (wie Anm. 10), bestätigt werden kann.
  2. Befund nicht eindeutig, ergänzt nach Bibelstelle. Schasse las es kommt aber nicht.
  3. So nach Schasse.
  4. Schasse hat hier nur 1 V(ers) 2.
  5. Schasse hat hier nur 7 V(ers) 4.
  6. Schasse hat hier 3 V(ers) 5.
  1. Phil 1,21.
  2. 2 Sam 12,23.
  3. Lk 2,49.
  4. Hos 1,10 (2,1).
  5. Jes 49,16.
  6. Ijob 1,21.
  7. 2 Sam 7,14.
  8. Weish 5,5.

Schrift:

Fraktur

Nachweise

Literatur:

  • Schasse (Schlosskastellan): Beschreibung der in der Landgräflichen Familiengruft des Königlichen Schlosses zu Homburg v. d. H. befindlichen Särge (zu Bd. Ia S. 12. 9b) (Ms. in der Fachbibliothek des Schlosses in Bad Homburg v. d. Höhe, Fs HG 98); Übertragung von Barbara Dölemeyer (Typoskript, zur Verfügung gestellt Januar 2018), S. 17 f. Nr. 39 (A–I), Übertragung Dölemeyer Nr. 39 (A–I).

Bearbeitung:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 290.

Zitierweise
„Säugling Johann Georg, Herzog von Schleswig-Holstein 1658, Homburg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2527> (Stand: 20.3.2023)