Topografie des Nationalsozialismus in Hessen
Beerfelden, Amtsgerichtsgefängnis
- Beerfelden, Gemeinde Beerfelden, Odenwaldkreis
- Klassifikation ↑
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Kategorie:
Justiz
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Subkategorie:
Gefängnis
- Nutzungsgeschichte ↑
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Beschreibung:
Im Amtsgerichtgefängnis Beerfelden wurden seit dem Ende des 19. Jahrhunderts „Polizeigefangene“ untergebracht. Sehr wahrscheinlich wurden im Zuge der „Machtergreifung“ ab 1933 dort auch „Schutzhäftlinge“ aus Beerfelden und Umgebung inhaftiert. Da die bereits existierenden Haft- und Gefängnisstätten von Polizei und Justiz ab 1933 dazu benutzt wurden, die politischen Gegner der Nationalsozialisten festzusetzen. In den meisten Fällen verhängten die NS-Machthaber die „Schutzhaft“ über ihnen missliebige Personen, dadurch war eine Inhaftierung allein durch die Polizeigewalt, ohne richterlichen Beschluss möglich. Im Gefängnis vor Ort wurden vorwiegend kurzfristige Haftstrafen verbüßt, die meist „nur“ einige Tage andauerten. Falls die NS-Machthaber eine längere bzw. härtere Haftstrafe anordneten, wurden die „Schutzhäftlinge“ aus dem Kreis Erbach beispielsweise in das Konzentrationslager Osthofen bei Worms gebracht.
Die Gefängnisgebäude dienten bis 1945 allgemein während des NS-Regimes als Haftstätten sowohl für den „traditionellen“ Strafvollzug als auch für spezifische Vergehen gegen die NS-Ideologie.
In Beerfelden erfolgte im Kriegsjahr 1943 die Vermietung des Gerichtsgefängnisgebäudes an die 3. Kompanie/Landesschützenbataillon Nr. 333. Der 1945 öffentlich in Beerfelden erhängte deutsche Wehrmachtsangehörige war vermutlich kurzzeitig in dem Gebäude arretiert.
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Nutzungsanfang (früheste Erwähnung):
1933
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Nutzungsende (späteste Erwähnung):
1945
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Nutzung vor NS-Zeit:
Gefängnis bzw. "Haftlokal" des Amtsgerichtes Beerfelden.
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Nutzung nach NS-Zeit:
Ab dem Jahr 1955 begann der Umbau des ehemaligen Amtsgerichtsgefängnisses Beerfelden zu einem Dreifamilienwohnhaus.
- Indizes ↑
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Orte:
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Sachbegriffe:
- Nachweise ↑
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Literatur:
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Gedruckte Quellen:
- Einwohnerbuch Kreis Erbach, S. 37 [Amtsgericht]
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Ungedruckte Quellen:
- HStAD Best. G 15 Erbach Nr. Q 475
- HStAD Best. G 24 Nr. 1141/3
- HStAD Best. G 24 Nr. 1721
- HStAD Best. G 24 Nr. 2067
- HStAD Best. H 14 Beerfelden Nr. G 5
- HStAD Best. H 24 Nr. 2472
- HStAD Best. H 24 Nr. 2340
- Zitierweise ↑
- „Beerfelden, Amtsgerichtsgefängnis“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/3312> (Stand: 26.11.2022)