Grabdenkmäler
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Johann Paul Heinrichsen 1673, Gießen
- Gießen · Gem. Gießen · Landkreis Gießen | Historisches Ortslexikon
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Standort:
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Gebäude / Areal:
Gießen, Alter Friedhof (Licher Straße).
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Heutiger Aufbewahrungsort:
Gießen, Alter Friedhof (Licher Straße).
Außen an der Ostwand der Friedhofskapelle.
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Typ:
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Material:
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Erhaltung:
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Größe:
124 x 252 cm (B x H)
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Größe der Buchstaben:
2,5-3 cm
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Beschreibung:
Weiteres Maß: Tiefe 15 cm.
Das Epitaph wird von drei Inschriftfeldern unterschiedlicher Größe und Form charakterisiert und weist allseitige, üppige Ornamentumrahmung auf. Der für die Entstehungszeit typische, in symmetrischer Abstimmung entwickelte Schmuck, der sicherlich auch zum Teil unter Verwendung von Kupferstichvorlagen konzipiert wurde, unterstreicht mit den tektonischen Elementen der Gesimse und der Umrahmung des Hauptinschriftfeldes den Aufbau und die Gliederung des Ganzen.
Die Hauptinschrift (A) erscheint in einem hochrechteckigen Feld. In diesem, innen von glatten Rahmenleisten umgebenen Mittelteil befinden sich unter dem oberen Rand Rollwerkornamente mit einer mittleren, formal einbezogenen Maske. Die äußere Umrahmung zeigt je eine in dichtes Knorpelwerk eingebundene weibliche Halbfigur mit unbekleidetem Oberkörper, einer Halskette und schulterlangem, gewelltem Haar. Aufgrund des guten Erhaltungszustandes ist gut zu beobachten, dass diese den Stein verbreiternden Formen in der Höhenerstreckung genau auf das Feld zwischen den Gesimsen abgestimmt sind. Das zweizeilige, querrechteckige Inschriftfeld darüber (B) hat zum oberen Abschluß ein profiliertes Gesims, welches den halbrundbogig angelegten, aus verschiedenen Formen von Knorpelwerk, Blattmasken und Ohrmuschelstil gebildeten Aufsatz trägt. Im Zentrum über der Mittelachse, die hier wie in der Regel im 17. Jahrhundert Symmetrieachse ist, erscheint ein Vollwappen. Die querovale Form der unteren Inschrift (C) wird von Roll- und Knorpelwerk umrahmt und verjüngt sich nach der unteren Mitte, wie es bei den sogenannten Hängeepitaphien zur Einmauerung in eine Wand häufig der Fall ist.
Das Epitaph wurde von Eva Broschek (s. Literatur) der Werkstatt des Marburger Bildhauers Matthias Wenzel zugeschrieben.
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Enthaltene Wappen:
Das Vollwappen zeigt im Schild den Kopf eines Fisches und darüber ein T, als Helmzier die geschweifte Schwanzflosse eines Fisches.
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Broschek, Eva: Matthias Wenzel. Ein Beitrag zur mittelhessischen Bildhauerkunst im 17. Jahrhundert. In: Mitteilungen des Oberhessischen Geschichtsvereins Giessen NF 81 (1996), S. 227ff., hier S. 239f.
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Personen:
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Orte:
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Sachbegriffe:
Bildhauer · Wappen · Halbfiguren, weibliche · Weibliche Halbfiguren · Blattmasken · Rollwerk · Knorpelwerk · Ohrmuschelstil · Halsketten
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Wappen:
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Bearbeitung:
Christa Benedum, Gießen, und Andreas Schmidt, HLGL
- Zitierweise ↑
- „Johann Paul Heinrichsen 1673, Gießen“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1029> (Stand: 8.5.2009)