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Grabdenkmäler

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Graf Philipp I. von Nassau-Wiesbaden-Idstein und Frau Adriana von Bergen (1524) / 1558, Idstein

Idstein · Gem. Idstein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Idstein

Gebäude / Areal:

Idstein, Unionskirche

Angaben zum Standort:

Das schon zu Dors Zeiten beschädigte und später verstümmelte und veränderte Grabmal aus weißem Kalkstein ist an der Ostwand im Reiterchörlein aufgestellt.

Merkmale

Datierung:

1558

Typ:

Epitaph

Material:

Weißer Kalkstein

Größe:

121 x 32 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

2,8-3,5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Dors überliefert das Aussehen des Grabmals mit einer reichen Renaissancearchitektur, die sich über dem breiten Sockel mit den Grabinschriften für Philipp (A) und Adriana (B) erhob. In diesen Rahmen sind die beiden Standfiguren des Ehepaares eingestellt; ein reich geschmückter Dreiecksgiebel bildete ursprünglich den oberen Abschluß des Epitaphs. Heute fehlt neben diesem Giebel auch der größte Teil des linken Pilasters, dem die Wappen der Mannesseite aufgelegt waren.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en) · Ehepaar · männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Nassau-Wiesbaden-Idstein1), Hanau-Lichtenberg2), Nassau-Dillenburg, Lichtenberg2); Bergen1), Humbercourt, Saint Simon, Rambures.

1) Die Elternwappen, von Herwich überliefert, waren schon zu Dors' Zeiten nicht mehr vorhanden.

2) Wappen ergänzt nach Dors.

Dargestellte Personen:

Graf Philipp I. von Nassau-Wiesbaden-Idstein und seine Ehefrau Adriana von Bergen.

Auf der Dorsschen Zeichnung fehlen die beiden Inschrifttafeln im Sockel. Bei Adrianas Inschrift beginnt die erste Zeile mit weiteren Wortabständen, um dann in den folgenden Zeilen mit schmaleren, enger stehenden Buchstaben näher zusammenzurücken. H zeigt einen nach unten ausgebuchteten Balken, die Bögen von B und R sind offen. Überhöhte Versalien wurden verwendet; die Kennzeichnung der Worttrennung erfolgt durch kleine Dreiecke.

Für das Denkmal vermutete Strübing einen Schulzusammenhang mit Dietrich Schro, Heubach nannte konkreter Christoph Goldschmitt aus Andernach und Einsingbach vermutete einen begabten Meister der mittelrheinischen Plastik.3)

3) Strübing, Schro 62; Heubach, Renaissanceplastik 43; Einsingbach, Unionskirche (1989) 26.

Inschrift

Umschrift:

A ANNO · l · 5 · 58 · DE(N) · 6 · JVNY · STARB / DER · WOLGEBORN · PHILIPS · GRAVE / ZV · NASSAW · HER · ZV · WISBADEN / VND · ITZSTEIN · DES · SELE · GOTT / DER · ALMECHTIG · EIN · SELIGE / VFFERSTEHVNG · VERLEIHE(N) · WOLL · A(MEN)

B ANNO · l · 5 · 24 · DEN · 27 · JVNY / STARB · DIE · WOLGEBORN · ADRIANA / GEBORNE · GRAVIN · ZV · BERGEN VND / WALEN · GRAVIN · ZV · NASS(AW) · FRAW · ZV / WISBA(DEN) · V(N)D · ITZST(EIN) · DER · GOT · EI(NE) · SELIGE / VFFERSTEVNG · VERLEIHE(N) · WOLLE A(MEN)

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Literatur:

  • Dors, Genealogia 157 Nr. 32 (nur Abb.)
  • Helwich, Syntagma 423
  • Heubach, Renaissanceplastik 43
  • Struck, Stifte 417.

Sachbegriffe:

Wappen · Ehepaare · Männer · Frauen · Adlige · Grafen

Wappen:

Nassau-Wiesbaden-Idstein, Grafen · Hanau-Lichtenberg, Grafen · Nassau-Dillenburg, Grafen · Lichtenberg · Bergen · Humbercourt · Saint Simon · Rambures

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 372, Nr. 450.

Zitierweise
„Graf Philipp I. von Nassau-Wiesbaden-Idstein und Frau Adriana von Bergen (1524) / 1558, Idstein“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2011> (Stand: 24.3.2006)