Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Jüdische Grabstätten

Bamberger, Dr. Salomon Immanuel (1920) – Hanau

Grab Nr. 12/34/1 → Lageplan (PDF), Hanau, Jüdischer Friedhof, Gemarkung Hanau, Stadt | Historisches Ortslexikon
Äußere Merkmale | Inschrift | Verstorbene(r) | Indizes | Nachweise | Zitierweise
Äußere Merkmale

Platzierung:

stehend

Inschrift

Sprache der Vorderseite:

hebräisch

Übertragung:

Text Vorderseite

Hebräische Transkription der Inschrift

Zoom Symbol

(Übersetzung der hebräischen Inschrift:)

Hier ruht

ein treuer Hirte wie Darda und Heman1, aus einer berühmten Familie und von großer Gelehrsamkeit,

unser Lehrer und Meister Schlomo Menachem ha-Levi,

Sohn unseres Lehrers und Meisters Jizchak, das Andenken des Gerechten zum Segen, Bamberger,

Enkel und Urenkel des Rabbiners und Gelehrten, unseres Lehrers und Meisters Schlomo Seew Klein, das Andenken

des Gerechten zum Segen.

Zwanzig Jahre saß er auf dem Rabbinatssitz hier in unserer Gemeinde.

Hebet an mit Trauergesang und Wehklage, denn eine Krone ist gefallen in Israel.

Finsternis bedeckt den Himmel, denn der Kranz der Tora wurde von ihm genommen.

Wer kann seine Weisheit und seine reine Gottesfurcht beschreiben?

Weh um diesen Edlen, der im Staube vergeht.

Schild und Schutz war er seiner Gemeinde wie Mauer und Tore.

Sein Geist forschte und suchte unermüdlich.

Sein Schwert war geschliffen, um für den Schöpfer der Welt zu kämpfen.

Flammend waren seine Worte gegenüber Verächtern der Tora und Spöttern.

Siehe, er wich weder nach rechts noch nach links vom Brauch seiner geradsinnigen Väter.

Wohlriechend war sein Name wie Spezereien und Räucherwerk.

Noch am Morgen war er im Gotteshaus, und nun ist er nicht mehr, denn Gott nahm ihn.

Ruhen möge er unter den Fittichen Gottes bis zu der Zeit, da die Schlummernden aufwachen werden.

Seine Seele sei eingebunden im Bunde des Lebens.

Seine Seele, die Heilige, stieg auf in die Höhen am Freitag, den 24. Marcheschvan,

und er wurde begraben mit großer Ehre am Montag, den 27. Desselben [5]681 nach der kleinen Zählung.

Dies sei Zeugnis der Ehrerbietung seitens der Mitglieder seiner Gemeinde,

die ihm diesen Grabstein errichtet haben.

1 1. Kön 5,11

Ausführung:

Levitenkanne auf einer Schüssel

Verstorbene(r)

Personendetails:

  1. Bamberger, Dr. Salomon Immanuel

    Geburtstag

    10.7.1869

    Sterbetag

    5.11.1920

    Geschlecht

    männlich

    Herkunftsort

    Frankfurt am Main

    Wohnort

    Hanau

    Funktion

    Oberrabbiner in Bingen, Burgeppach und Hanau

    Weitere Angaben

    Dr. Salomon Immanuel Bamberger, geb. 10.7.1869 in Frankfurt, Enkel des Rabbiners und Vorsitzenden des Rabbinatsgerichts der heiligen Gemeinde Kolmar, Schlomo Wolf Klein sel. A., sowie Enkel des Rabbiners, des Vorsitzenden des Rabbinatsgerichts der heiligen Gemeinde Würzburg Jizchak Dow ha-Levi Bamberger. Er selbst war Oberrabbiner in Bingen, in Burgpreppach (Bayern) und in Hanau]; seine Witwe Merla Mirjam geb. Königshöfer und die Söhne Benno und Jonas wurden deportiert und sind verschollen (Memorbuch Hanau: Jewish National and University Library, Signatur Heb. 8° 3222, fol. 182v, Nr. 983); StadtA Hanau, Bestand J 7, 18; Der Jüdische Friedhof Hanau. Hrsg. v. Hanauer Geschichtsverein 1844 e.V. u. der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen. Hanau/Wiesbaden 2005. S. 181, Anm. 207, 304, 482 (Abb.), 580.

Anmerkungen:

Vater: Jizchak Bamberger

Großvater: Jizchak Dow ha-Levi Bamberger

Urgroßvater: Schlomo Wolf Klein

Bruder: Nathan Bamberger

Ehefrau: Merla Mirjam Bamberger, geborene Königshöfer

Söhne: Benno Bamberger, Jonas Bamberger

Indizes

Personen:

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Orte:

Bingen · Burgeppach · Frankfurt am Main · Hanau · Kolmar

Sachbegriffe:

Leviten · Levitenkannen auf einer Schüssel · Lehrer · Meister · Gelehrte · Rabbiner · Promovierte · Rabbinatssitze · Deportierte

Nachweise

Bearbeitung:

Naftali Bar-Giora Bamberger (1985-2000), Monika Rademacher und Christa Wiesner (2000-2005) und Bernd Vielsmeier 2014/2015

Bildnachweise:

Helmut Friedrich (1985); Eckhard Meise (2003)

Fotos:

Zitierweise
„Bamberger, Dr. Salomon Immanuel (1920) – Hanau“, in: Jüdische Grabstätten <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/juf/id/15064> (Stand: 8.2.2016)