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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Kasimir Heinrich Philipp von Bettendorf 1642, Kronberg

Kronberg · Gem. Kronberg im Taunus · Hochtaunuskreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Kronberg

Gebäude / Areal:

Kronberg, Evangelische Pfarrkirche St. Johannes Baptista

Angaben zum Standort:

Ihr ursprünglicher Standort ist unbekannt.

Angaben zum Aufbewahrungsort:

Ist im Chor der Kirche links neben der Sakramentsnische an der Wand aufgerichtet.

Merkmale

Datierung:

1642 oder kurz danach

Typ:

Grabplatte

Material:

Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

69 x 157 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

4,6 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Grabplatte des Kasimir Heinrich Philipp von Bettendorf. Hochrechteckige, sehr stark abgetretene Platte aus Sandstein. Auf der Randleiste ist die in einer Zeile zwischen Linien umlaufende Grabinschrift (A) erkennbar, von der jedoch nur noch die rechte Seite lesbar ist. Im Feld befindet sich in der Mitte ein Vollwappen in einem Lorbeerkranz, darüber und darunter sind je zwei weitere Vollwappen vorhanden, bei denen nur die Beischrift (W) auf dem Schriftband des Wappens rechts oben erkennbar ist. Unter den stark abgetretenen Wappen befindet sich eine querrechteckige Tafel, die ursprünglich vielleicht mit einem Bibelzitat beschriftet war. Die Grabplatte ist im unteren Drittel gebrochen und geflickt. Sie wurde in jüngerer Zeit mit grauer Farbe angestrichen, so dass die eigentliche Steinfarbe nicht zu bestimmen ist; die Buchstaben wurden mit schwarzer Farbe nachgezogen.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Bettendorf1)

Bettendorf2)

Kronberg (Reichsfreiherren)3)

Haffner von Wasslenheim4)

Brömser von Rüdesheim5)


  1. Erschlossen. Das Wappen ist nicht mehr zu erkennen. Die Familie führte als Wappenbild in Rot einen silbernen Ring, der, wie hier sichtbar, in der Helmzier wiederholt wurde.
  2. Ring des Schildbildes und der Helmzier noch erkennbar, vgl. Anm. 1.
  3. Erkennbar sind Herzschild – ohne Bild – und die vereinte Helmzier, von den Schildbildern des quadrierten Wappens nur noch die Krone des Kronenstamms links unten, vgl. Langhammer, Kronberger Wappenbuch Taf. 1. Die Identifizierung folgt der Zeitstellung und dem Wappen auf der Grabplatte der Schwester Anna Katharina (Kat.-Nr. 249).
  4. Erschlossen: Hier muss das Wappen der Haffner von Waßlenheim stehen, vgl. Abstammungslinie wie Anm. 6. Von dem Schildbild, fünfmal von Rot und Silber gespalten, unten Rot, vgl. Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch 64 und Siebmacher, Wappenbuch I, Taf. 193, sieht man noch die Vertiefung.
  5. Hier sieht man noch die Federstöße der Brömserschen Helmzier.

Dargestellte Personen:

Kasimir Heinrich Philipp war ein Sohn des Obristleutnants und Mainzer Kommandanten der Festung Königstein Peter Johann Christoph von Bettendorf und seiner Frau Maria Margareta,6) einer Tochter Hermanns von Kronberg (Kronenstamm) und der Anna Sidonia Brömser von Rüdesheim (Kat.-Nr. 206). Maria Margareta wurde 1642 Witwe und nahm ihren Sitz auf dem Kronberger Hellhof; aus diesem Grund ließ sie ihren Sohn auch in der Stadtkirche beisetzen.7) Kasimir Heinrich Philipp starb nach 1642, und zwar nicht lange danach, weil er noch als KNAB bezeichnet wurde, wobei der Zeitrahmen nicht genau abgeschätzt werden kann. Die Grabplatte stammt aus derselben Werkstatt wie die Platten für zwei weitere Enkelkinder Hermanns und Anna Sidonias (Kat.-Nrr. 249, 250). Das geht aus der übereinstimmenden Schrift und dem gesamten Arrangement hervor.


  1. Humbracht, Stamm-Tafeln Taf. 153: Name nur Kasimir Heinrich.
  2. Vgl. Ronner, Die von Kronberg 149f.

Sonstiges:

Die stark abgetretene Grabplatte im Chor der Stadtkirche (Kat.-Nr. 306) kann aufgrund einzelner Indizien der Mutter des verstorbenen Kindes zugewiesen werden.

Inschrift

Umschrift:

A [– – – OC]TOB(RIS) IST / DER WOHL EDEL GEBORNE KNAB CASI-

MIR HENRICH PHILIPS VON / BET[TENDORF – – – / – – –]

W [CRO]NBE[RG]a)


  1. Die weitgehend verlorenen Buchstaben nachgezeichnet, Kerbe nur an wenigen Stellen noch vorhanden.

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Literatur:

Wappen:

Bettendorf · Bettendorf · Kronberg (Reichsfreiherren) · Haffner von Wasslenheim · Brömser von Rüdesheim

Bearbeitung:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 251.

Zitierweise
„Kasimir Heinrich Philipp von Bettendorf 1642, Kronberg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2512> (Stand: 20.3.2023)