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Grabdenkmäler

Übersichtskarte Hessen

Graf Eberhard V. von Katzenelnbogen (1403) / 1402, Eberbach

Eberbach · Gem. Eltville am Rhein · Rheingau-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Eberbach

Gebäude / Areal:

Eberbach, Kloster

Angaben zum Standort:

Der Graf wurde vor dem Johannisaltar beigesetzt. Da Bär den Text abschrieb, war die nach Winkelmann einst auf der Erden liegende Grabplatte gegen Ende des 18. Jahrhunderts noch erhalten. Sie gehört zu den Verlusten nach 1803. Nach Bär.

Merkmale

Datierung:

Inschriftlich 9. Dezember 1403 statt 1402.

Typ:

Grabinschrift

Erhaltung:

verloren

Beschreibung

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Katzenelnbogen.

Dargestellte Personen:

Graf Eberhard V. von Katzenelnbogen.

Die Grabinschrift wurde von mehreren voneinander unabhängigen Inschriftensammlern abgeschrieben, die hinsichtlich des Todesdatums in Unkenntnis der Quellenlage keine Auffälligkeiten bemerkten. Demandt stellte einen Ubertragungsfehler aus dem Nekrolog fest, der zu einer Fehldatierung auf dem Grabmonument führte. Der urkundliche Befund stützt seine Annahme. So wird in den Urkunden, die Graf Eberhard V. betreffen, bereits im Januar und März 1403 von ihm als verstorben gesprochen.2) Bei dem angegebenen Datum muß es sich also um das Vorjahr 1402 handeln. Man möchte an ein Versehen beim Abschreiben der Grabinschrift denken, in dem Sinne, daß das Datum m • cccc • ii • iv idus gelautet haben könnte, d.h. daß die Worttrenner am falschen Ort angebracht waren oder bei der Abschrift nicht beachtet wurden. Jedoch sind falsche Todestage bei den Grabinschriften der Grafen von Katzenelnbogen in Eberbach mehrfach belegbar.3)

Der ursprünglich dem geistlichen Stand bestimmte Sohn Wilhelms I. von Katzenelnbogen und der Adelheid von Waldeck erhielt 1343 von Papst Clemens VI. die Anwartschaft auf verschiedene Kano-nikate zu Köln, Mainz und Koblenz.4) Er trat jedoch im Jahre 1348 in den weltlichen Stand zurück. Aus seiner ehelichen Verbindung mit Gräfin Agnes von Diez5) ging die Tochter Anna hervor, die sich 1394 mit Graf Johannes IV. von Katzenelnbogen vermählte. Urkundlich vielfach belegt sind die Verdienste des Grafen um Kaiser Karl IV. und das Reich, bekannt wurden auch seine Züge ins Heilige Land.6)

1) Vgl. Einleitung Kap. 3.

2) Reg. Katz. I Nr. 2282 zu 1402 Dezember 9, Anm. 1; ebd. Nrr. 2292, 2333, 2343.

3) Vgl. Einleitung Kap. 4.1.4.

4) Reg. Katz. I 41 f.

5) Ebd. Nr. 1362 zu 1367 November 12, Eheverabredung mit ihrem Vater Gerhard von Diez.

6) Hierzu ausführlich Demandt, Orientfahrten.

Inschrift

Umschrift:

Anno domini m cccc iii v idus decembris obiit nobilis vir comes Eberhardus de Katze(n)ellenbogen cui(us) a(n)i(m)a requiescat in pace amen.

Nachweise

Literatur:

  • Helwich, Syntagma 157
  • Winkelmann, Hess. Chronic 1115 Nr. IX
  • Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 80
  • Bär, Epitaphiensammlung fol. Iv
  • Würdtwein, Epitaphienbuch 235
  • Wenck, Hess. Landesgesch. I UB, Grabschriften 276 Nr. XIX
  • Aufhebungsprotokoll 20 Nr. XII
  • Roth, Geschichtsquellen III257
  • Beitr. Gesch. Erzstift 26
  • Reg. Katz. I Nr. 2282.

Sachbegriffe:

Wappen · Männer · Adlige · Grafen

Wappen:

Katzenelnbogen, Grafen

Bearbeitung:

Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees (Die Deutschen Inschriften 43), 1997, S. 140, Nr. 162.

Zitierweise
„Graf Eberhard V. von Katzenelnbogen (1403) / 1402, Eberbach“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1878> (Stand: 18.10.2011)