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Grabdenkmäler

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Kleinkind Anselm Wilhelm Heinrich von Rosenbach (Roßbach) 1642, Königstein

Königstein im Taunus · Gem. Königstein im Taunus · Hochtaunuskreis | Historisches Ortslexikon
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Königstein im Taunus

Gebäude / Areal:

Königstein, Katholische Pfarrkirche St. Marien

Angaben zum Standort:

Der ursprüngliche Standort im Kirchenraum ist unbekannt.

Angaben zum Aufbewahrungsort:

Heute ist sie in der Turmhalle als erster Stein auf der rechten Seite an der Wand aufgerichtet.

Merkmale

Datierung:

1642

Typ:

Grabplatte

Material:

roter Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Größe:

89 x 142 cm (B x H)

Größe der Buchstaben:

(A) 4,5, (B, C, W) 2,5 cm

Beschreibung

Beschreibung:

Grabplatte des Kleinkindes Anselm Wilhelm Heinrich von Rosenbach (Roßbach). Hochrechteckigen Platte aus rotem Sandstein. Auf der Randleiste läuft die in einer Zeile zwischen Linien eingehauene Grabinschrift (A) um und wird im vertieften Feld unten auf einer querrechteckigen Tafel in vier Zeilen fortgesetzt, die letzte Zeile in kleinerer Schrift. Das Feld zeigt vier Ahnenvollwappen mit Beischriften (W) sowie ein Kranzmedaillon mit dem Rosenbacher Vollwappen, das mittig auf eine weitere Inschrifttafel mit neun- bzw. zehnzeiligen Bibelzitaten (B, C) aufgelegt ist. Die Oberfläche des Steines ist beschädigt, daher ergeben sich Textverluste bei (A); weitere Fehlstellen am Plattenrand sind neu aufgeputzt. Die Platte ist mit einem neuen roten Farbanstrich versehen. Als Worttrenner dienen Quadrangel.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en) · Kind(er)

Enthaltene Wappen:

Rosenbach3)

Karsbach4)


  1. Geteilt (von Gold und Schwarz), oben (in Gold) ein (schwarzer) doppelschwänziger (rot bekrönter) nach links wachsender Löwe, hier ein schreitender Löwe, vgl. Langhammer, Kronberger Wappenbuch Taf. 27 (Löwenrumpf nach rechts); Siebmacher, Wappenbuch I, Taf. 140 (Löwenrumpf nach links); Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch 139 m. Taf. 37 I, 2.
  2. (In Rot) ein (goldener) Pfahl, vgl. Langhammer, Kronberger Wappenbuch Taf. 15; Wolfert, Aschaffenburger Wappenbuch 70, 215, 218 m Taf. 9 I, 5.

Dargestellte Personen:

In zwei aufeinanderfolgenden Jahren, nämlich 1641 und 1642, und wohl nahebei starben drei Enkel des Kronberger Paares Hermann und Anna Sidonia, die in den Kirchen von Königstein (diese und vorherige Kat.-Nr.) und Kronberg (folgende Kat.-Nr.) bestattet wurden. Ihre Grabplatten sind sehr ähnlich gestaltet und weisen zudem enge Parallelen in der Gestaltung der Wappen, der Schrift und der Fortsetzung der Schrift auf einem Sockel im Feld auf. Die beiden Königsteiner Platten verbindet außerdem die Einleitung der Inschrift mit dem Tag und die Auswahl des Bibeltexts Markus 10,14; die vorliegende und die schmalere Kronberger gleichen sich in der Präsentation der Ahnenprobe, freilich fehlt in Kronberg aus Platzmangel das Bibelzitat und die Grabinschrift beginnt nicht mit dem Tag.

Das Kleinkind war der einzige Sohn des kurmainzischen Rates, Oberamtmanns zu Amöneburg und Königstein und Regimentsburgmanns Johann Dietrich von Rosenbach5) (Kat.-Nrr. 278, 279) aus dessen zweiter Ehe mit Anna Maria, Tochter Hermanns von Kronberg und der Anna Sidonia Brömser von Rüdesheim (Kat.-Nr. 206).


  1. Vgl. zu diesem Humbracht, Stamm-Tafeln Taf. 67.

Sonstiges:

Aus der regelmäßig und weitgehend gleichmäßig ausgeführten Kapitalis ragen zwei unterscheidungsfähige Buchstaben hervor, nämlich das G mit sehr kurzer eingestellter Cauda und das R mit geschwungener und nach rechts ausgreifender Cauda.

Inschrift

Umschrift:

A [DEN .]a) 2 · MAY · 1642 · IST DAS / WOHLEDEL GEBORN͜E KNABLIN

ANSSELM WILHEL[M] · / HENRICH VON ROSBA[CH / A]N DE[N

– – –]b) PLATTERN VERSTORBEN // SEIN͜ES ALTERS 3 · IAHR 8 · /

MONA­T VND 13 · TAG WELCH͜ES / SICH IN DER EWIGEN GLORI

MIT / [AL]LEN [– – –LTE LE…..]

B LASET DIE / KIN͜DER ZV / MIR KOM͜EN / V(N)D WERET / IHN͜E(N)

NICHT / DA SOLCHSc) / IST DAS REICH / GOTTES / MAR · 101)

C AVS DEM / MVN͜D DER / IVNGEN / KIN͜DER V(ND) / SAVGLING /

HAST DV / DEIN LOB / VOLKOMEN / GEMACHT / PS(ALM) · 82) ·

W ROSENBACH CRONBERG

KARSBACH BROMSSER


  1. Ergänzt nach dem Vorbild des verwandten Steins von 1641 (vorherige Kat.-Nr.).
  2. Zugeputzte Fehlstelle für ca. fünf Buchstaben und zwei Spatien.
  3. Sic! statt SOLCHER; zweites S klein am Rand.
  1. Mk 10,14.
  2. PsG 8,3, stark verkürzt.

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Literatur:

Wappen:

Rosenbach · Rosenbach · Kronberg (Reichsfreiherren) · Karsbach · Brömser von Rüdesheim

Bearbeitung:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 250.

Zitierweise
„Kleinkind Anselm Wilhelm Heinrich von Rosenbach (Roßbach) 1642, Königstein“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2511> (Stand: 20.3.2023)