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Johann von Bleichenbach 1577, Diedenbergen

Diedenbergen · Gem. Hofheim am Taunus · Main-Taunus-Kreis | Historisches Ortslexikon

Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise

Standort ↑

Standort:

Diedenbergen

Gebäude / Areal:

Diedenbergen (Hofheim), Evangelische Pfarrkirche

Angaben zum Standort:

Die Platte wird in der Kirchenchronik um 1700 mit der Bemerkung „Überschrifft auf dem Grabstein in der Kirch Diedenbergen vor dem Chor liegend“ aufgeführt.

Merkmale ↑

Datierung:

1577

Typ:

Grabplatte

Erhaltung:

erhalten

Beschreibung ↑

Beschreibung:

Grabplatte für Johann von Bleichenbach. Nähere Angaben zu der Gestaltung der Grabplatte fehlen, Wappen sind nicht mitgeteilt, allerdings die Nachbestattung eines Herrn Bayer ohne Zitat einer Inschrift.

Geschlecht, Alter, Familienstand:

männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Dargestellte Personen:

Der Verstorbene entstammte der Familie der Herren von Bleichenbach, die seit 1150 erstmalig mit Gumbert (Gumprecht) von Bleichenbach und Grundbesitz im gleichnamigen Ort (heute Stadt Ortenberg) in der Wetterau nachgewiesen sind.²⁾ Der hier fehlende Vorname des Verstorbenen lässt sich anhand einer Urkunde von 1562 zu Johann von Bleichenbach ergänzen, der im angegebenen Jahr als hessischer Keller zu Eppstein von Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz mit einem halben Zehnten zu Bleichenbach und Stockheim sowie mit Gütern und Zinsen seines Verwandten Wifrit von Bleichenbach belehnt wurde.³⁾ Als hessischer Keller diente Bleichenbach in Eppstein ca. 1557 bis 1566.⁴⁾

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2. Überblick in ; Nachweise des Besitzes der Familie bei Philippi, Territorialgeschichte 198. Zum Wappen vgl. Krieger, Hessisches Wappenbuch I 40 und Taf. 3.
3. Vgl. HStAD A 5, Nr. 27/14 zu 1562 Juni 9.
4. Gabriel 62 nach Schütz, Territorialgeschichte Diedenbergen.

Sonstiges:

Ob es sich bei der Mitteilung des Gewährsmanns um die komplette Grabinschrift des Herrn von Bleichenbach oder um eine Zusammenfassung der ihm wichtigen Informationen handelt, muss offenbleiben; jedenfalls fehlt der Grabinschrift die Angabe des Sterbetages und die Reihenfolge der Formularteile entspricht nicht den zeitgenössischen Gepflogenheiten. Der Überlieferer fügte die erklärende Anmerkung hinzu, dass unter dessen Grabplatte „auch Herr Bayer begraben liegt“, also eine Doppelbestattung vorliegt, wobei letzterer nicht zu identifizieren ist.

Diedenbergen⁵⁾, in exponierter Hanglage am Vordertaunus an einer alten Römerstraße gelegen, soll 1366 erstmals erwähnt worden sein.⁶⁾ Im Jahre 1492 veräußerten die Ortsherren, die Herren von Eppstein, das Dorf an Landgraf Wilhelm III. von Hessen; fortan teilte es das Schicksal der aus der Eppsteiner Herrschaft gelösten Orte. Die 1469 errichtete Liebfrauenkirche wurde 1557 nach einem Brand neu errichtet, doch fiel dieser Nachfolgebau 1637 erneut einem Brand zum Opfer; der heutige Kirchenbau datiert in die Jahre 1754–56.⁷⁾

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5. Vgl. überblicksartig Bethke, Main-Taunus-Land 36f.; Nitz/Balsam/Bonin, Main-Taunus-Kreis 487f.; „Diedenbergen, Main-Taunus-Kreis“, in: Historisches Ortslexikon (Stand: 31.3.2014).
6. So in einer Eigentumsverschreibung von Grundstücken „Am Dydenberger Weg“, vgl. u. a. Historisches Ortslexikon, wie Anm. 5, Stichwort „Siedlungsentwicklung“.
7. Vgl. Bethke, wie Anm. 5, hier 37; Dehio, Hessen II (2008) 187f.

Inschrift ↑

Umschrift:

Anno 1577 ist der wohlgebohrne Herr [Johann]^a) von Bleichenbach hoch

fürstl(icher) Keller zu Eppstein gestorben und begraben worden.

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1. Ergänzt nach Identifizierung, vgl. unten im Kommentar.

Kommentar:

Nach Kirchenchronik.¹⁾

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1. Freundl. Hinweis von Herrn Wolfgang Gabriel, Stuttgart, 2010 auf die Kirchenchronik im Pfarrarchiv Diedenbergen.

Nachweise ↑

Literatur:

• Kirchenchronik Diedenbergen (1640–1728). In: Ev. Kirchenbuch Diedenbergen, Bd. D 1, Ev. Pfarrei Diedenbergen, fol. 141r, 162v.
• Schütz, Ernst: Vom Wolf – über den Wurm – zur „Wolfsangel“? Ein weiterer Beitrag zur Erklärung des Diedenberger Wappensymbols. In: Heimatgeschichtl. Manuskripte [Diedenbergen] 15 (1980), S. 364–390, hier S. 385.
• Gabriel, Wolfgang: Diedenbergen. Ein Ort im Ländchen – Ortsfamilienbuch von 1640 bis 1900. Plaidt 2014 (Deutsche Ortssippenbücher OSB/OFB Nr. 00.752), S. 62.

Bearbeitung:

Die Inschriften des Hochtaunus- und des Main-Taunus-Kreises. Gesammelt und bearbeitet von Yvonne Monsees und Rüdiger Fuchs (Die Deutschen Inschriften 97). 2019, Nr. 119.

Zitierweise ↑

„Johann von Bleichenbach 1577, Diedenbergen“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2462> (Stand: 20.3.2023)