Grabdenkmäler
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Pfarrer Nikolaus 1475, Königstein
- Königstein im Taunus · Gem. Königstein im Taunus · Hochtaunuskreis | Historisches Ortslexikon
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Standort:
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Gebäude / Areal:
Königstein, Katholische Pfarrkirche St. Marien
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Angaben zum Standort:
Der ursprüngliche Bestattungsort des Verstorbenen innerhalb des Kirchenraumes ist unbekannt.
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Angaben zum Aufbewahrungsort:
Ist seit 1875 innen in der Turmhalle links neben dem Eingang als zweites Grabdenkmal an der Wand aufgerichtet.
- Merkmale ↑
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Datierung:
1475
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Typ:
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Material:
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Erhaltung:
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Größe:
107 x 195 cm (B x H)
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Größe der Buchstaben:
9,5-10 cm
- Beschreibung ↑
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Beschreibung:
Grabplatte des Pfarrers Nikolaus. Platte aus rotem Sandstein. Auf der Randleiste läuft die Inschrift in einer Zeile zwischen Linien um. Im Feld befindet sich ein reliefierter Kelch mit Hostie. Die Platte wurde in neuerer Zeit mit roter Farbe gestrichen. Leichter Textverlust durch Abtretung, sonst gut erhalten. Als Worttrenner dienen Quadrangel.
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Geschlecht, Alter, Familienstand:
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Stand:
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Dargestellte Personen:
Bei der genannten Pfarrei handelt es sich um Ober-Eschbach1), das zum Sendbezirk des Dekanats Eschborn gehörte. Seit 1219 verfügte der Ort über eine dem hl. Petrus geweihte Kirche, die 1476 dem Königsteiner Marienstift inkorporiert wurde.2) Von Ober-Eschbach und Gronau3) aus wurde im 14. und 15. Jahrhundert die Königsteiner Pfarrei4) versehen. So wird 1332 der aus Gronau kommende Pleban Hartmann (Kat.-Nr. 2) genannt, und vom 18. Juli 1348 datiert die älteste Urkunde zur Königsteiner Pfarrversehung durch den Ober-Eschbacher Pfarrer Rudolph.5) Ein Pastor Nikolaus ist urkundlich nicht belegt, wird aber mit einem „Clas altarista“ identisch sein, den das Gerichtsbuch nennt,6) und kaum mit dem 1466 gegründeten Kugelherrenstift in engerer Verbindung stehen; vielmehr war er auch Pfründner der „Schlosskapelle“,7) gemeint ist wohl die Burgkaplanei, während der Gronauer Pfarrer für die ältere Marienpfarrkirche der Vorburg zuständig war.
- Vgl. Kleinfeldt/Weirich, Kirchenorganisation 72 § 26, Nr. IVa.
- Ebd. Anm. 1.
- Ebd. 69, Nr. 10. mit Anm. 5.
- Vgl. zu dieser ebd. 70 § 15. Vogel, Beschreibung 248f. zur Pfarrversehung, ebenso Korf, Beiträge 296.
- Zum Pleban vgl. Stöhlker, Geschichte kirchlichen Lebens 145; zur Urkunde von 1348 NUB I,3, Nr. 2512.
- Vgl. Stöhlker, Grabsteine, auch zum Folgenden.
- Vgl. Stöhlker, Geschichte kirchlichen Lebens 152.
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Sonstiges:
Die großen Minuskelbuchstaben sind in tiefer Kerbe eingehauen und bleiben weitgehend im Zwei-Linien-Schema verhaftet. Die Inschrift zeigt bei dem versalen M in der Datierung und bei Mensis sowie bei dem versalen N in Nicolaus Mischungen von Majuskel- und Minuskel-Formen.
Das vom symmetrischen unzialen M der gotischen Majuskel abgeleitete M besteht aus einem gebrochenen linken und einem gebrochenen mittleren Schaft der Minuskel, während rechts der typische Bogen der Majuskel erhalten blieb. Das N besteht aus einem Schaft und einem geschwungenen Bogen, dem runden N der Majuskel entsprechend.
- Inschrift ↑
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Umschrift:
Anno d(omi)ni Mo · cccco · / lxx quinto die · vero · xxiiii · Mensis · / Ianuarii
obiit · / d(omi)n(u)s Nicolaus pastor · in esbach · r(equiescat) · i(n) · p(ace) ·
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Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1475, am 24. Tag des Monats Januar, starb Herr Nikolaus, Pfarrer in Eschbach. Er ruhe in Frieden.
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Schrift:
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Stöhlker, Friedrich: Die Grabsteine der Königsteiner Pfarrkirche. In: Beschreibung und Geschichte , (s. dort), S. 29–38, hier S. 30 (Jz., Übersetzung).
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Bearbeitung:
- Zitierweise ↑
- „Pfarrer Nikolaus 1475, Königstein“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2439> (Stand: 26.3.2023)