Grabdenkmäler
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Loretta von Kronberg (Ohrenstamm), geb. von Reifenberg 1367, Kronberg
- Kronberg · Gem. Kronberg im Taunus · Hochtaunuskreis | Historisches Ortslexikon
- Standort ↑
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Standort:
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Gebäude / Areal:
Kronberg, Burgkapelle
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Angaben zum Standort:
Lag nach Oetter „in der Mitte der Kapelle“1) im Boden.
- v. Ompteda 96 nach Oetter.
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Angaben zum Aufbewahrungsort:
Heute ist sie links neben dem Altar an der Nordwand der Kapelle in den Fußboden eingelassen.
- Merkmale ↑
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Datierung:
1367
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Typ:
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Material:
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Erhaltung:
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Größe:
137 x 225 cm (B x H)
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Größe der Buchstaben:
7 cm
- Beschreibung ↑
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Beschreibung:
Grabplatte der Loretta von Kronberg (Ohrenstamm), geb. von Reifenberg. Stark abgetretene Platte aus grauem Sandstein. Die schlichte Platte zeigt in den Ecken vier leicht erhabene Wappenschilde, die bis zur Unkenntlichkeit abgetreten sind. Auf der Randleiste läuft die weitgehend verloschene Inschrift in einer Zeile zwischen Linien um; von der Majuskel blieben größtenteils nur die Schattenstriche, also die breiteren, stärker eingetieften Stellen der Inschrift erhalten. Die rechte untere Ecke des Steines ist weggebrochen. Die Worttrennung ist anscheinend nicht mit eigenen Zeichen angezeigt.
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Geschlecht, Alter, Familienstand:
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Stand:
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Enthaltene Wappen:
unkenntlich3)
- Die Reste eines schwach erkennbaren Schrägbalkens reichen für eine Identifizierung nicht aus; das Reifenberger Wappen zeigte in Silber drei rote Schräglinks- oder Schrägrechtsbalken, je nach Linie mit blauem Bastardbalken belegt, vgl. Langhammer, Kronberger Wappenbuch 42 m. Taf. 13; Siebmacher u. a., Wappenbuch Bd. VI, 7. Abt. (Nassau, Abgestorbene) 9f. m. Taf. 12.
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Dargestellte Personen:
Oetters Überlieferung des Wortrestes ANA (statt D(OMI)NA) wurde von allen späteren Abschreibern als der Vorname Anna Loretta der Verstorbenen interpretiert; eine solche ist jedoch genealogisch nicht fassbar, auch kommen zwei Vornamen im 14. Jahrhundert nicht vor. Die Buchstabenreste bieten trotz des hohen Zerstörungsgrades genügend sichere Informationen, um die Grabplatte als die der Loretta, Tochter des Ritters Kuno (Snorre) von Reifenberg4), zu identifizieren, die bisher als verschollen galt.5) Diese Loretta war vor 1355 Gemahlin Franks (VIII.) (Kat.-Nr. 9), dessen Eltern im Rheingauer Zisterzienserkloster Eberbach bestattet worden waren.6) Lorettas letztmaliges urkundliches Auftreten datiert vom 19. März 1367.7)
- Vgl. Gensicke, Die von Reifenberg II, Sp. 185, Nr. 2 (Kuno), Nr. 5 (Loretta).
- So noch jüngst Ronner; auch Breiding, Dynastic Unity = Eintracht 11 Anm. 25.
- Vgl. DI 43 (Rheingau-Taunus-Kreis) Nr. 81; Monsees, Grabmäler 122, Nr. 69.
- Gensicke, Die von Kronberg 312, Nr. 58, Anm. 101 mit Verweis auf REM II 1, Nr. 2229 (noch lebend).
- Inschrift ↑
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Umschrift:
[AN]NO D(OMI)NI M CC[C L]X[VIIa) / XV]IIIb) K(A)L(E)N(DAS) MAIIc)
O(BIIT) D(OMI)NAd) LO[R]E[TTA VXOR − − / − DE CRONEBE(R)C] /
MILITIS CVI(VS) A(N)I(M)A REQ(VI)ESCAT INe) S(AN)C(T)Af) PACE2)
- M.C.C.C.L.XVII Oetter.
- VII Oetter.
- KALENDAS MAII fehlt bei Oetter.
- ANA Oetter.
- Rundes N spiegelverkehrt.
- Fehlt bei Oetter.
- Die Rekonstruktion des Textes ist Dr. Rüdiger Fuchs, Mainz, zu verdanken.
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Übersetzung:
Im Jahre des Herrn 1367, am 18. Tag vor den Kalenden des Mai (14. April) starb Frau Loretta, Ehefrau ... Ritters von Kronberg, deren Seele im heiligen Frieden ruhe.
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Kommentar:
Ergänzt nach Oetter.
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Schrift:
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Oetter, Samuel Wilhelm: Der Wöchentlichen Wappenbelustigung sechstes Stück, Anhang: Nachricht von den Wappen der abgestorbenen Graven von Cronenberg. Augsburg 1764, S. 21–40, hier S. 34.
- Ompteda, Ludwig Freiherr v.: Die von Kronberg und ihr Herrensitz. Frankfurt a. M. 1899, S. 96, 248 (Jz.).
- Ronner, Wolfgang: Die Herren von Kronberg und ihr Reichslehen 1189–1704. Regesten u. ergänzende Texte. Frankfurt a. M. 1999, Nr. 193 (nach Oetter).
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Wappen:
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Bearbeitung:
- Zitierweise ↑
- „Loretta von Kronberg (Ohrenstamm), geb. von Reifenberg 1367, Kronberg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/2433> (Stand: 20.3.2023)