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Topografie des Nationalsozialismus in Hessen

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Höchst i. Odw., Amtsgerichtsgefängnis

Höchst i. Odw., Gemeinde Höchst i. Odw., Odenwaldkreis | Historisches Ortslexikon
Klassifikation | Nutzungsgeschichte | Indizes | Nachweise | Abbildungen | Zitierweise
Klassifikation

Kategorie:

Justiz

Subkategorie:

Gefängnis

Nutzungsgeschichte

Beschreibung:

Die bereits existierenden Haft- und Gefängnisstätten von Polizei und Justiz wurden ab 1933 dazu benutzt, die politischen Gegner der Nationalsozialisten festzusetzen. In den meisten Fällen verhängten die NS-Machthaber die „Schutzhaft“ über ihnen missliebige Personen, dadurch war eine Inhaftierung allein durch die Polizeigewalt, ohne richterlichen Beschluss möglich. Im Gefängnis vor Ort wurden vorwiegend kurzfristige Haftstrafen verbüßt, die meist „nur“ einige Tage andauerten. Falls die NS-Machthaber eine längere bzw. härtere Haftstrafe anordneten, wurden die „Schutzhäftlinge“ aus dem Kreis Erbach beispielsweise in das KZ Osthofen bei Worms gebracht. Die Gefängnisgebäude dienten bis 1945 allgemein während des NS-Regimes als Haftstätten sowohl für den „traditionellen“ Strafvollzug als auch für spezifische Vergehen gegen die NS-Ideologie.

Bemerkungen:

Im Herbst 1934 verbüßte im Amtsgerichtsgefängnis Höchst u.a. der NS-Gegner Georg Jakob Mengler aus Vielbrunn eine Haftstrafe. Ein Jahr zuvor war er bereits Häftling des Amtsgerichtsgefängnisses Michelstadt gewesen und wurde von dort in das KZ Osthofen eingeliefert.

Indizes

Orte:

Höchst i. Odw.

Sachbegriffe:

Justiz · Gericht · Gefängnis · Verfolgung

Nachweise

Literatur:

Gedruckte Quellen:

  • Einwohnerbuch, S. 75 [Amtsgericht].

Ungedruckte Quellen:

  • HStAD Best. H 24 Nr. 2503
Zitierweise
„Höchst i. Odw., Amtsgerichtsgefängnis“, in: Topographie des Nationalsozialismus in Hessen <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/nstopo/id/3302> (Stand: 26.11.2022)