Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Dorn

Drei · Haßlocher
Deutung
Zu ahd. mhd. dorn st. M. ‚Dorn(-strauch), Stachel‘. In FlN zumeist für wild wachsende, dornige Sträucher und Hecken oder für den Weißdorn (Crataegus monogyna). Dornhecken erinnern dagegen an angepflanzte Hecken, die zum Schutz der Siedlung und ihrer Felder angelegt wurden. Zu Dorn gehören auch die Kollektivbildungen Dornicht/Dornig und Dörnert. Die Belege aus Groß-Gerau, auch Ober-Ramstadt, gehen auf ahd. dornahi, mhd. dornach st. N. ‚Dornhecke, Dornstrauch, Dickicht‘ zurück. Die umgelauteten Formen entstammen dem Plural Dörn, Dörner, Diminutiv in Rothenberg. Viele dieser Belege sind aber von den dürr- und Dörre-Namen nicht sicher zu scheiden.
Literatur
Schützeichel 113, Starck/Wells 105, Lexer 1, 452, Baufeld 54; Kluge/Seebold 190; DWB Neub. 6, 1273 f.; SHessWb 1, 1589 f., PfälzWb 2, 355 f.; Marzell 1, 1216 f.; Dittmaier (1963), S. 52, Ramge (1979), S. 100, Zernecke (1991), S. 128, Vielsmeier (1995), S. 198 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Dorn; DWB: → dorn; Lexer: → dorn; PfälzWb: → dorn; Wörterbuchnetz: → Dorn
Referenz
Vgl. Dörnel · Dornig · Dörre · Dürr.