Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Dohl

Schwemm · Steine(r)n
Deutung
Zu ahd. dola, mhd. tole, tol sw. st. F., fnhd. dolle ‚bedeckter Abzugsgraben‘. In Südhessen ist das Wort in den Bedeutungen ‚gedeckter Abzugsgraben aus Ställen, Höfen, Feld und Wiesen; mit Steingeröll gefüllter Entwässerungsgraben‘ belegt. Die Herkunft des Wortes ist ungewiss, vermutlich steht es in Zusammenhang mit nhd. Delle und Tülle. Nur vereinzelt, wie vielleicht in Seeheim, wird die Vogelbezeichnung Dohle, mhd. tâle, tôle zu Grunde liegen. Die Zugehörigkeit der Belege aus Ober-Beerbach ist in jedem Fall unsicher, der rezente Beleg geht auf eine Umdeutung aus dünn zurück.
Literatur
Starck/Wells 104, Lexer 2, 1459, Baufeld 53; Kluge/Seebold 187 f.; DWB Neub. 6, 1219 s. u. Dole; SHessWb 1, 1561, PfälzWb 2, 319 f.; Bach 2, § 299; Dittmaier (1963), S. 50, Zernecke (1991), S. 124 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Dole; DWB: → dole; PfälzWb: → dohl; Wörterbuchnetz: → Dohl
Referenz
Vgl. Tal.