Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Brach

Oster
Deutung
Zu ahd. brâhha ‚das Umstürzen, das erste Pflügen des Ackerfeldes‘, mhd. brâche st. F. ‚gepflügtes, ungesätes, brachliegendes Feld‘. Das Appellativ gehört als Ableitung zum starken Verb ahd. brehhan, mhd. brechen ‚brechen‘. Ursprünglich galt der Name daher nicht allgemein für den ruhenden Acker, sondern für die Zelge, die sich im Umbruch, d. h. in der Pflügung befand. Als Simplex kann sich Brach, Brache sogar unmittelbar auf das erste Umbrechen nach der Urbarmachung beziehen. Im Laufe der Zeit konnte aber schließlich wohl jedes in der Dreifelderwirtschaft brachliegende Feld namengebend werden. In Dietzenbach liegt vielleicht Umdeutung aus *Brech-hütte (s. d.) vor.
Literatur
Karg-Gasterstädt/Frings 1, 1308, Lexer 1, 338 u. 1, 343 f.; Kluge/Seebold 129; DWB 2, 281 f.; SHessWb 1, 1058, PfälzWb 1, 1144; Bach 2, § 369; Dittmaier (1963), S. 38, Ramge (1979), S. 86, Zernecke (1991), S. 99 f., Vielsmeier (1995), S. 75. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Brach; DWB: → brach; Lexer: → brach; PfälzWb: → brach; Wörterbuchnetz: → Brach
Referenz
Vgl. Brech.