Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Zoll

Gülden · Gulden · Hambacher · Hoch · Wehr
Deutung
Zu ahd. mhd. zol st. M. ‚Zoll‘, einer Entlehnung aus mittellat. toloneum ‚Zollhaus, Zoll‘. Es handelt sich um Stellen an Fernstraßen und Flüssen, an denen Abgaben entrichtet werden mussten. Mit Zollstock wurden zunächst die mit Zollzeichen versehenen hölzernen Säulen neben den Schlagbäumen bezeichnet, später auch die Schlagbäume selbst. Bei den Zollstock-Belegen sind FIN und Appellativ nicht immer sicher zu trennen. In Eberstadt hat offenbar eine Umdeutung aus Zell(e) (zu mhd. zagel ‚Schwanz‘) stattgefunden.
Literatur
Schützeichel 336, Lexer 3, 1147, Baufeld 260; Kluge/Seebold 914; DWB 16, 69; PfälzWb 6, 1637 s. u. Zoll u. Zollstock; Dittmaier (1963), S. 355; Ramge (1979), S. 307, Zernecke (1991), S. 585, Vielsmeier (1995), S. 549. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Zoll; DWB: → zoll; Wörterbuchnetz: → Zoll
Referenz
Vgl. Zahl · Zeller · Zöller.