Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Stumpf1

Abgehauen · Buche · Eiche · Ewiger · Hasel · Heusenstammer · Keller2 · Lipp · Martin · Neu · Rau1 · Tanne · Weiß1
Deutung
Die Vorkommen gehen auf ahd. stumpf st. M., mhd. stumpf, stumpfe st. sw. M. ‚Stumpf, Stummel, Baumstumpf‘ bzw. das dazugehörige Adjektiv mhd. stumpf ‚verstümmelt, abgestutzt, stumpf‘ zurück. Auch in südhess. Stump bzw. Stumpen, die zugleich die starke und schwache Flexion des Wortes widerspiegeln, herrscht die Bedeutung ‚Baumstumpf‘ vor. Sie ist in den meisten Fällen namengebendes Motiv: Baumstümpfe entstanden beim Stümpfen der Bäume, d. h. dem Abschneiden in einer bestimmten Höhe1. In Einzelfällen wird die stumpfe Form Benennungsmotiv sein, so in Auerbach, wo sich der Name im Sinne von ‚stumpfer Schwanz‘ auf die Grundstücksform bezogen haben wird.
Literatur
Starck/Wells 602, Lexer 2, 1266 f.; Kluge/Seebold 805; DWB 10, 4, 427 f.; SHessWb 5, 1601 f., PfälzWb 6, 765 f.; Dittmaier (1963), S. 308, Ramge (1979), S. 278, Zernecke (1991), S. 519. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → stumpf; Lexer: → stumpf; PfälzWb: → stumpf; Wörterbuchnetz: → Stumpf1

1 Vielsmeier (1995), S. 461 f. u. 480.