Südhessisches Flurnamenbuch
Sebchen
- Deutung
- Die Namen gehen vermutlich auf die Diminutivform von mhd. sê, sêwes st. M., sêwe sw. M. ‚(Land-)See‘ zurück, wobei durch den Ausfall des /-e/ Verschlusslautbildung /v/ > /b/ eintrat. Insofern entspricht der Name dem saarländisch-lothringischen Seeb ‚Wasserloch‘1. Da jedoch alle Vorkommen im römischen Siedelland liegen und die Fluren durch das gemeinsame Merkmal einer ausgeprägten Sandhaltigkeit ausgezeichnet sind, ist eine sprachliche Verbindung mit lat. sabulum ‚grobkörniger Sand, Kies‘ nicht ganz auszuschließen2. Das wirft dann aber die Frage auf, ob wchenc Diminutiv ist oder auf das lat. Substrat zurückgeht.
- Literatur
- Lexer 2, 840 f.; Bach 2, § 444; Dittmaier (1963), S. 254, Derwein (1940), S. 251. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
- Vernetzung
- Wörterbuchnetz: → Sebchen
- Referenz
- Vgl. See · Söbel.
-
1 Schorr (2000), S. 41.
2 Kunz (1978), S. 79, Georges 2438.