Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Schachen

Buche
Deutung
Aus ahd. scahho ‚Landzunge, Bergvorsprung‘ hat sich mhd. schache sw. M. ‚einzeln stehendes Waldstück, Vorsaum eines Waldes‘ entwickelt. Die Namen beziehen sich oft auch auf ins Feld stoßende Waldzungen. Das Wort ist in dieser Bedeutung nicht mehr gebräuchlich; die südhess. Sonderbedeutung ‚feuchter Wiesengrund‘, war, soweit erkennbar, nirgendwo namengebendes Motiv. Schachert(s) liegt wohl *schach(en)-hart zu Grunde; bei schecher gruebe (Auerbach), auch bei schechters gruben (Ueberau) (?), kann mhd. schæchære st. M. ‚Räuber‘ oder - wahrscheinlicher - die im Pfälzischen belegte Bedeutung ‚Abdecker, Schinder‘ Grundlage des Namens sein, sodass es sich dann um Schindgruben (s. d.) handelte. Schächerlache in Hähnlein ist hingegen von Schachhof abgeleitet1.
Literatur
Starck/Wells 531, Lexer 2, 622 f., DWB 8, 1958 f.; SHessWb 5, 136; PfälzWb 5, 828; Bach 2, § 362, HessFlNAtl K. 68; Dittmaier (1963), S. 257, Ramge (1979), S. 254 s. u. Schecher, Zernecke (1991), S. 444 f. s. u. Schächer; Christmann (1972), S. 31. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → schachen; Lexer: → schachen; PfälzWb: → schachen; Wörterbuchnetz: → Schachen

1 Reeg (1935), S. 42.