Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Ruhe

Eichel · Erste · Habitzheimer · Hase · Hebach · Jakob · Kirche · Kuh · Langenbrücker · Lengfelder · Limbach · Linde · Löwe · Magd · Ochse · Pferd · Sau · Schenk · Semder · Steine(r)n · Stier · Vieh · Ziegel · Zimmerer · Zweite
Deutung
Zu ahd. rôa, ruowa, mhd. ruowe, ruo st. F. ‚Ruhe‘. Die FlN verweisen auf zweierlei: Zum einen auf die hölzernen oder steinernen, abgestuften Gestelle am Wegesrand, auf denen Traglasten abgesetzt werden konnten; zum anderen auf schattige Stellen am Waldrand oder unter frei stehenden Bäumen, wo sich Hirten und Vieh zur Zeit der größten Mittagshitze ausruhten. Die historischen Belege weisen besonders im Stammauslaut starke Lautvarianz auf: Neben dem Hauchlaut /h/ kommen hier häufig auch die Reibelaute /x/ und /v/ sowie der Verschlusslaut /g/ vor.
Literatur
Schützeichel 243, Lexer 2, 552, Baufeld 197; Kluge/Seebold 695; DWB 8, 1417; SHessWb 4, 1510, PfälzWb 5, 639; Dittmaier (1963), S. 252, Ramge (1979), S. 248, Zernecke (1991), S. 431, Vielsmeier (1995), S. 412. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Ruhe; DWB: → ruhe; Lexer: → ruhe; Wörterbuchnetz: → Ruhe
Referenz
Vgl. Rück (Nechst).