Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Rohr

Bieberer · Bürgeler · Bürstädter · Drei · Lämmerspieler · Michel · Mühlheimer · Neben · Offenbacher · Stein1 · Wagend · Zugemacht
Deutung
Zu ahd. mhd. rôr st. N. ‚Rohr, Schilfrohr‘. Die FlN beziehen sich in der Regel auf sumpfiges, mit Schilfrohr bestandenes Gelände. Seit dem 16. Jh. ist, mit einem Verbreitungsschwerpunkt im Darmstädter Raum, eine umgelautete Nebenform Röhr(e) belegt; daneben gibt es die seltene Variante Ruhr, in der der Stammvokal /o/ > /u/ gehoben ist. In einigen Fällen kann es eine Vermischung mit Röhre ‚Wasserrohr‘ gegeben haben, aber auch mit Rod, dessen Dental in der Mundart oft zu /r/ wird.
Literatur
Schützeichel 240, Lexer 2, 486, Baufeld 195; Kluge/Seebold 690; DWB 8, 1121; SHessWb 4, 1442, PfälzWb 5, 571; HessFlNAtl K. 130; Dittmaier (1963), S. 249, Ramge (1979), S. 246, Zernecke (1991), S. 423, Vielsmeier (1995), S. 403. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Rohr; DWB: → rohr; PfälzWb: → rohr; Wörterbuchnetz: → Rohr
Anmerkung zu den Belegen
Mittlere Auswahl: häufig und allgemein verbreitet. Aufgenommen: Varianz /o:/ - /ö:/, Simplizia, Sonderformen, historische Belege.
Referenz
Vgl. Rod · Rohrbach · Röhricht · Rohrbrunnen/ Röhrborn · Rot (Ober-Klingen).