Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Meer

Deutung
Den FlN liegt ein Wort zu Grunde, das verwandt ist mit ahd. meri, *mari, mhd. mer st. N. ‚Meer‘. Möglicherweise formal identisch mit der fachsprachlichen Entlehnung nhd. Maar ‚Kratersee‘ aus spätlat. mara, bezieht es sich auch in FlN auf Sumpf und versumpftes Gewässer. Die alte Form mit Stammvokal /ɑ/ ist nur noch in wenigen, meist alten Namen erhalten. Die jüngeren Belege zeigen Umlaut des /ɑ/ oder sind an nhd. Meer angeschlossen. Einzelne Namen können aber vielleicht auch zu Mai bzw. mit Ausfall des /k/ zu Mark gehören1. In Wolfskehlen liegt Diminutiv oder Umdeutung aus Mersch (s. d.) vor. Die Namen beziehen sich oft auf stehende Gewässer.
Literatur
Schützeichel 211, Lexer 1, 2106 f., Kluge/Seebold 531 s. u. Maar, 549 s. u. Meer; SHessWb 4, 601, PfälzWb 4, 1264; Bach 2, § 296; Dittmaier (1963), S. 193 f. s. u. Maar, 201 f. s. u. Meer. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Meer; PfälzWb: → meer; Wörterbuchnetz: → Meer
Referenz
Vgl. Mai · Mar · Mark · Mersch.

1 Ramge (1979), S. 129.