Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Hütte

Backstein · Bord · Brach · Branntwein · Brech · Franzosen · Fuchs1 · Füllen · Gebhard · Glashütte · Graf · Herch · Höchster · Holder · Jäger · Kirche · Körn · Kohl · Korn · Kortel · Lenz · Pflaumheimer · Pottasche · Rohr · Russe · Salmen · Schieß · Schuster · Stoffel · Taube · Thomashütte · Vogel · Wolf1 · Wolf2 · Zellhäuser · Ziegel · Zigeuner · Zimmer1
Deutung
Zu ahd. hutta, mhd. hütte sw. st. F. ‚Hütte, Zelt‘, in der Bergmannssprache auch ‚Gebäude zum Schmelzen der Erze‘. Die FlN verweisen mehrheitlich auf allein stehende Hütten in Feld und Wald (etwa Schutzhütten für Feldhüter oder Waldarbeiter), gelegentlich wohl auf ärmliche Häuschen am Dorfrand. Vereinzelt kann auch ein Bezug auf eine Schmelz- oder Ziegelhütte vorliegen. Ein Teil der Namen ist vermutlich durch Umdeutung aus ursprünglichem Hut ‚Behütung, Schutz, Viehhut‘ entstanden; so dürfte das Hüttenhäuschen in Eberstadt eher ein *Hütehäuschen ‚Haus für den Viehhüter‘ sein (vgl. auch Gadernheim und Nieder-Kinzig).
Literatur
Gottschald 267; Schützeichel 172, Lexer 1, 1409, Baufeld 133; Kluge/Seebold 390; DWB 4, 2, 1994; SHessWb 3, 870, PfälzWb 3, 1281; Dittmaier (1963), S. 120, Ramge (1979), S. 163, Zernecke (1991), S. 254, Vielsmeier (1995), S. 240. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Hütte; DWB: → huette; Lexer: → huette; PfälzWb: → huette; Wörterbuchnetz: → Hütte
Referenz
Vgl. Hut.