Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Heilig

Acht1 · Alt · Anna · Babenhäuser · Berlache · Brombach · Froschhäuser · Gewann · Halb · Hoch · Hölzern · Jugenheimer · Keller1 · Kilch · Letzt · Ober-Beerbacher · Pfuhl · Roßdörfer · Straße · Weiß1
Deutung
Zu ahd. heilag, hêlag, hêlig, heileg, mhd. heilec, heilic ‚heilig, geweiht‘. Die Namen verweisen auf Flurstücke in kirchlichem oder klösterlichem Besitz und auf Orte, an denen ein Heiligenbild steht. Der häufige FlN Heiliges Kreuz kann sich sowohl auf Weg- und Feldkreuze als auch auf Besitztümer eines gleichnamigen Klosters oder Spitals beziehen; auch Heiliger Geist und Heilige Anna sind Namen von Konventen oder Spitälern, denen die betreffenden Flurstücke gehören. Die FlN Heiliger Nußbaum, Heilige Tanne, Heilige Buche deuten auf Bäume hin, an denen Heiligenbilder befestigt waren. Unklar ist der FlN in Wolfskehlen. Die mundartliche Form helgen, helchen für heiligen ist auch in viele amtliche FlN eingegangen, sodass die Abgrenzung gegen die Diminutive von Halde und Höhle nicht immer deutlich ist, vor allem, wenn der Name als substantiviertes Simplex auftritt.
Literatur
Karg-Gasterstädt/Frings 4, 813 f., Lexer 1, 1212; Kluge/Seebold 365; DWB 4, 2, 827; SHessWb 3, 224, PfälzWb 3, 768; Dittmaier (1963), S. 106, Ramge (1979), S. 148, Zernecke (1991), S. 225, Vielsmeier (1995), S. 207. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
MHFB: → Heilig; DWB: → heilig; PfälzWb: → heilig; Wörterbuchnetz: → Heilig
Referenz
Vgl. Halde (Bessungen, Darmstadt) · Heiligenhaus · Heiligenstock · Helk.