Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Südhessisches Flurnamenbuch

Geiß1

Deutung
Zu ahd. mhd. geiʒ st. F. ‚Ziege‘. Die FlN erinnern an bevorzugte Weideplätze der Ziegen. Gelegentlich in den Belegreihen auftretendes Geissel- geht auf eine südhess. bezeugte mundartliche Variante zurück. Geißfüße, Geißtasche und Geißhorn sind FormN. Unklar ist das Geißgericht in Nieder-Modau1. Die Belege aus Urberach gehen vielleicht auf Gans zurück2. In DA erfolgte eine Umdeutung zu Geist.
Literatur
Karg-Gasterstädt/Frings 4, 194 f., Lexer 1, 800; Kluge/Seebold 308; DWB 4, 1, 2, 2796; SHessWb 2, 1189, PfälzWb 3, 137 f.; HessFlNAtl K. 45; Ramge (1979), S. 124, Zernecke (1991), S. 183, Vielsmeier (1995), S. 168 f. ⟨für die Seitenangaben sind die im Quellen- und Literaturverzeichnis (PDF) aufgeführten Ausgaben maßgeblich⟩
Vernetzung
DWB: → geisz; PfälzWb: → geiss; Wörterbuchnetz: → Geiß1
Anmerkung zu den Belegen
Schwach gekürzte Auswahl; historische Belege erhalten.
Referenz
Vgl. Gauch · Geier1 · Geisel · Geist.

1 v. d. Au (1942), S. 65 f.
2 Hanel (1975), S. 23.