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Grabdenkmäler

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Landgräfin Anna von Mecklenburg 1525, Marburg

Marburg · Gem. Marburg · Landkreis Marburg-Biedenkopf
Standort | Merkmale | Beschreibung | Inschrift | Nachweise | Zitierweise
Standort

Standort:

Marburg

Gebäude / Areal:

Marburg, Elisabethkirche

Angaben zum Standort:

Das Epitaph steht an der Ostwand des Landgrafenchors.

Merkmale

Datierung:

1525, 6. Mai, 12. Mai (?)

Typ:

Epitaph

Material:

Sandstein

Erhaltung:

erhalten

Beschreibung

Beschreibung:

Im Feld ist das Relief der Verstorbenen im Prunkgewand, mit Kopf- und Kinnschleier dargestellt, die die Hände betend aneinandergelegt hat. An den vier Ecken der Platte sind Vollwappen aufgelegt. Über einem Gesims erhebt sich die querrechteckige Inschrifttafel mit dem in acht Zeilen ausgeführten Grabgedicht.

Darstellung:

figürlich

Geschlecht, Alter, Familienstand:

weibliche Person(en) · männliche Person(en)

Stand:

Adlige

Enthaltene Wappen:

Mecklenburg, Pommern, Brandenburg, Braunschweig.

Dargestellte Personen:

Anna wurde am 14. September 1485 als Tochter des Herzogs Magnus II. von Mecklenburg geboren. Am 20. Oktober 1500 nahm sie Landgraf Wilhelm II. von Hessen (+ 1509) kurz nach dem Tod seiner ersten Gemahlin Jolantha, geb. Herzogin von Lothringen, zur zweiten Ehefrau. Aus dieser Ehe gingen die 1502 geborene Tochter Elisabeth (+ 1557) hervor (die spätere Herzogin von Sachsen (Herzogin von Rochlitz)) und der 1504 geborene Sohn Phlipp, der spätere Landgraf Philipp der Großmütiged. Nach dem Tod Wilhelms verehelichte sich Anna in zweiter Ehe mit Otto Graf von Solms in Laubach. Anna starb wohl am 12. Mai 152. Ihre Grabplatte mit dem deutschen Sterbevermerk befindet sich im Boden nahe bei ihrem Epitaph.

Inschrift

Umschrift:

OSSA SVB TVMVLOSVNT CONDITA PRINCIPIS ANNÆ

MECCELBURGENSI QVÆ FVIT IRTA DVCE

HÆC THALAMO FVERAT GENIALI IVNCTA GVILHELMO

HESSIA TVNC CVIVS P ARVIT IMPERIO.

AT PIA DVM VARIOS DE RELIGIONE TVMVLTVS

ATQ(VE) ANIMO VOVIT RVSTICA BELLA SVO

MÆSTITIA HINC TERRORE SMVL CONFECTA SVPREMVM

IN DOMINO CLAVSIT POST PIA VOTA DIEM

Übersetzung:

Unter diesem Grab sind die Gebeine der Fürstin Anna geborgen,

die von dem Fürsten und Herzog von Mecklenburg abstammte.

Sie war in der Ehe mit Wilhelm verbunden,

unter dessen Herrschaft Hessen damals stand.

Aber als sie die verschiedenen Unruhen,

die über die Religion entstanden waren

sowie die Bauernkriege im Geiste betrachtete,

ist sie infolgedessen von Traurigkeit und Schrecken erfüllt worden

und hat ihre letzten Tage nach frommen Gebeten im Herrn beschlossen.

Kommentar:

Vier Distichen.

Inschrift nach Yvonne Monsees.

Schrift:

Kapitalis

Nachweise

Literatur:

  • Glagau, Anna von Hessen S. 199
  • Stölzel, Marburgs alte Grabschriften S. 44 f., Nr. Elk 16,
  • 700 Jahre Elisabethkirche Katalog E S. 51

Personen:

Hessen, Landgrafen, Wilhelm II.

Sachbegriffe:

Grabgedichte · Wappen · Frauen · Adlige · Landgrafen

Wappen:

Mecklenburg, Herzöge · Pommern, Herzöge · Brandenburg, Kurfürsten · Braunschweig, Herzöge

Bearbeitung:

Yvonne Monsees, Inschriften-Kommission der Akademie der Wissenschaften, Mainz / Otto Volk, HLGL

Zitierweise
„Landgräfin Anna von Mecklenburg 1525, Marburg“, in: Grabdenkmäler <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/gdm/id/1695> (Stand: 10.8.2020)