Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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Großherzogtum Hessen 1823-1850 (Übersichtskarte mit handschriftlichen Ergänzungen) – 5. Alsfeld Nord - Ortskennziffer
- 53401803006
Weitere Informationen
Burg Waffensand
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250 m über NN
Gemarkung Niederklein, Gemeinde Stadtallendorf, Landkreis Marburg-Biedenkopf Burg Waffensand befand sich auf einer zur Joßklein abfallenden Erhebung 5 km ostnordöstlich von Niederklein. Über den Bauherrn sowie den Errichtungszeitpunkt der Anlage liegen keine schriftlichen Nachrichten vor. Die 1387 erstmals urkundlich erwähnte Burganlage war zu diesem Zeitpunkt mainzisches Lehen der von Wahlen. Bei Burg Waffensand handelte es sich vermutlich eine kleine Burganlage auf rechteckigem Grundriss mit gemörtelter Mauer und dreifacher Umwallung. Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen dem Erzstift Mainz und den Landgrafen von Hessen wurde die Burganlage möglicherweise zerstört. Erhalten sind Reste der gemörtelten Mauern und des dreifachen Wall-Graben-Systems.
- Basisdaten ↑
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Weitere Namen:
- Wüstburg (Flurname)
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Historische Namensformen:
- Wafensant (um 1248) [Erhard, Heberolle S. 48]
- Wafinsant (1329)
- Woffintsand (1387)
- Waffensant (1491) [Klibansky, Kurmainz. Ämter, S. 76]
- Woffessandt (1574) [Becker, Salbücher, S. 130]
- Wehnsburg [Generalstabskarte Großherzogtum Darmstadt 1832-1850]
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Ortstyp:
Burg
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Bezeichnung der Siedlung:
- hinder der hobestat eins alten slosses Wafensant (1491) [Klibansky, Kurmainz. Ämter, S. 76]
- vor dem alten Schloß, daß man nennt Waffensant (1541)
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Lagebezug:
20 km östlich von Marburg gelegen
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Lage:
Auf einer zur Joßklein abfallenden bewaldeten Erhebung befinden sich 5 km ostnordöstlich von Niederklein die Reste einer kleinen Burganlage.
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Möglicherweise befand sich 500 m nordöstlich der Burg im 13. und 14. Jahrhundert noch eine Siedlung gleichen Namens, die ebenfalls umwallt war.
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Ersterwähnung:
um 1248
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Laufzeit:
–14. Jahrhundert
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Besitzgeschichte:
Um 1248 und 1329 zehntet der Ort Waffensand an das Erzstift Mainz nach Amöneburg. 1387 lassen die von Wahlen ihr Burglehen zu Waffensand, das sie von Erzbischof Gerlach erhalten hatten, dem Erzstift mit allem Zubehör auf. Als Ersatz erhalten sie auf Lebenszeit das mainzische Gut zu Mardorf.
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Adel:
Herren von Wahlen
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Abgang:
Burg Waffensand wurde wohl vor 1387 in den Kämpfen des Erzstifts Mainz mit den Landgrafen von Hessen zerstört. Um 1500 war das Gelände um die Burg bereits wüst und mit Wald bestanden.
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baubeschreibung:
Burg Waffensand war vermutlich eine kleine rechteckige Burganlage mit gemörtelter Mauer und dreifacher, halbkreisförmiger Umwallung. Sie lag auf einem 12 Meter hohen Hügel. Die Burgfläche misst etwa 26 x 18 Meter. Mehrere Einsenkungen im inneren Bereich der Burg deuten auf ehemalige Kellerräume hin. Der Zugang befand sich wahrscheinlich im östlichen Bereich der Burg.
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Erhaltungszustand:
Im Bereich des Burghügels befinden sich die bis zu 2 m hohen Reste einer mit Mörtel errichteten Mauer. Auch die dreifache Umwallung ist noch im Gelände erkennbar, wobei sich der äußere Wall als stark verschleift darstellt. Wenige Funde steinzeugartiger Scherben deuten auf eine Nutzung des Platzes im 13./14. Jahrhundert hin.
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Grabungen und Funde:
um 1940 Fund eine Eisenschlüssels. Lesefunde aus dem 13. - 14. Jahrhundert.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Höhenburg; Turmburg
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Rechtstyp:
Lehnsburg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 270
- Kern, Amöneburger Becken, S. 166-168
- Historisches Ortslexikon Marburg, S. 312-313
- Reichardt, Siedlungsnamen, S. 380
- E. und G. Schenk zu Schweinsberg, Die wüste Burg Waffensand, in: Mitteilungen aus dem Frhl. Schenck zu Schweinsberg'schen Samtarchiv 3 (1955), Heft 1
- Schneider, Die früh- bis spätmittelalterlichen Befestigungen des Amöneburger Umlandes. Sonderheft der Amöneburger Blätter
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EBIDAT:
- Zitierweise ↑
- „Burg Waffensand, Gemeinde Stadtallendorf“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/9363> (Stand: 1.2.2022)