Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Burg Waffensand

250 m über NN
Gemarkung Niederklein, Gemeinde Stadtallendorf, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Burg Waffensand befand sich auf einer zur Joßklein abfallenden Erhebung 5 km ostnordöstlich von Niederklein. Über den Bauherrn sowie den Errichtungszeitpunkt der Anlage liegen keine schriftlichen Nachrichten vor. Die 1387 erstmals urkundlich erwähnte Burganlage war zu diesem Zeitpunkt mainzisches Lehen der von Wahlen. Bei Burg Waffensand handelte es sich vermutlich eine kleine Burganlage auf rechteckigem Grundriss mit gemörtelter Mauer und dreifacher Umwallung. Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen dem Erzstift Mainz und den Landgrafen von Hessen wurde die Burganlage möglicherweise zerstört. Erhalten sind Reste der gemörtelten Mauern und des dreifachen Wall-Graben-Systems.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Wüstburg (Flurname)

Historische Namensformen:

Ortstyp:

Burg

Bezeichnung der Siedlung:

  • hinder der hobestat eins alten slosses Wafensant (1491) [Klibansky, Kurmainz. Ämter, S. 76]
  • vor dem alten Schloß, daß man nennt Waffensant (1541)

Lagebezug:

20 km östlich von Marburg gelegen

Lage:

Auf einer zur Joßklein abfallenden bewaldeten Erhebung befinden sich 5 km ostnordöstlich von Niederklein die Reste einer kleinen Burganlage.

Geschichte

Burggeschichte:

Möglicherweise befand sich 500 m nordöstlich der Burg im 13. und 14. Jahrhundert noch eine Siedlung gleichen Namens, die ebenfalls umwallt war.

Ersterwähnung:

um 1248

Laufzeit:

–14. Jahrhundert

Besitzgeschichte:

Um 1248 und 1329 zehntet der Ort Waffensand an das Erzstift Mainz nach Amöneburg. 1387 lassen die von Wahlen ihr Burglehen zu Waffensand, das sie von Erzbischof Gerlach erhalten hatten, dem Erzstift mit allem Zubehör auf. Als Ersatz erhalten sie auf Lebenszeit das mainzische Gut zu Mardorf.

Adel:

Herren von Wahlen

Abgang:

Burg Waffensand wurde wohl vor 1387 in den Kämpfen des Erzstifts Mainz mit den Landgrafen von Hessen zerstört. Um 1500 war das Gelände um die Burg bereits wüst und mit Wald bestanden.

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung:

Burg Waffensand war vermutlich eine kleine rechteckige Burganlage mit gemörtelter Mauer und dreifacher, halbkreisförmiger Umwallung. Sie lag auf einem 12 Meter hohen Hügel. Die Burgfläche misst etwa 26 x 18 Meter. Mehrere Einsenkungen im inneren Bereich der Burg deuten auf ehemalige Kellerräume hin. Der Zugang befand sich wahrscheinlich im östlichen Bereich der Burg.

Erhaltungszustand:

Im Bereich des Burghügels befinden sich die bis zu 2 m hohen Reste einer mit Mörtel errichteten Mauer. Auch die dreifache Umwallung ist noch im Gelände erkennbar, wobei sich der äußere Wall als stark verschleift darstellt. Wenige Funde steinzeugartiger Scherben deuten auf eine Nutzung des Platzes im 13./14. Jahrhundert hin.

Grabungen und Funde:

um 1940 Fund eine Eisenschlüssels. Lesefunde aus dem 13. - 14. Jahrhundert.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg; Turmburg

Rechtstyp:

Lehnsburg

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Burg Waffensand

Zitierweise
„Burg Waffensand, Gemeinde Stadtallendorf“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/9363> (Stand: 1.2.2022)