Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Röderburg

360 m über NN
Gemarkung Roßberg, Gemeinde Ebsdorfergrund, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Eine kleine, auch als «Räderburg» bezeichnete Befestigungsanlage mit Wall und Graben befand sich unmittelbar östlich der Wüstung Rode bei Roßberg, auf einem flach ausgebildeten Hügel. Urkundliche Hinweise auf den Errichtungszeitpunkt und den Bauherren der Burg liegen nicht vor. Archäologischen Funden zufolge wurde die «Röderburg» im 13. Jahrhundert errichtet und bis ins 15. Jahrhundert hinein genutzt. Erstmalls nachweislich genannt wird die Burgstelle auf der Schleenstein‘sche Karte 1708/10. Bei der Anlage handelte es sich vermutlich um eine turmburgartige Befestigung mit breitem, wasserführendem Graben. Burghügel und Wassergraben sind noch im Gelände erkennbar, während das Mauerwerk nicht mehr erhalten ist.

Basisdaten

Historische Namensformen:

Ortstyp:

Burg

Lagebezug:

14 km südöstlich von Marburg gelegen

Lage:

Auf einem flach ausgebildeten, runden, etwa 25 m breiten Hügel unmittelbar östlich der Wüstung Rode befinden sich die Reste einer kleinen Burg mit Wall und Graben.

Geschichte

Burggeschichte:

Eine urkundliche Erwähnung der Röderburg ist bisher unbekannt. Den archäologischen Funden zufolge lässt sich die Burganlage in die Zeit zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert datieren. Dies deckt sich mit Funden der gleichen Zeitstellung aus der nahe gelegenen Wüstung Rode.

Ersterwähnung:

1708/1710

Laufzeit:

13. Jahrhundert–15. Jahrhundert

Abgang:

Die Burg wurde wohl im 14./15. Jahrhundert gewaltsam zerstört und nicht wieder aufgebaut. Knappe gibt an, dass große Teile des Mauerwerks der Röderburg Mitte des 19. Jahrhunderts für den Straßenbau verwendet wurden (s. d. S. 263).

Sonstiges:

Die unmittelbare Nähe und der Name der Röderburg lassen einen siedlungsmäßigen Zusammenhang mit Rode (vermutllich wüst seit Ende des 14. Jahrhundert) vermuten.

Bau und Baugeschichte

Baubeschreibung:

Bei der Röderburg handelt es sich vermutlich um eine turmburgartige Befestigung (Motte ?) des 14. Jahrhunderts mit 6 m breitem, wasserführendem Graben. Im Innern der Anlage haben sich zwei Bodenerhebungen erhalten, davon der Burghügel mit einem Durchmesser von 20 m. Um die Burg legt sich im Nordwesten und Westen ein bis zu 1,50 m hoher und 10 bis 13 m breiter Wall, der stellenweise gerade, im West-Teil gekrümmt ist und ein ebenes, von der Robach durchflossenes Gelände einschließt. Unmittelbar nordwestlich wird das Vorgelände der Burg, eine nicht fertiggestellte Erweiterung der Röderburg, von zwei weiteren Gräben und einem Wall geschützt, die allerdings nicht an die Kernburg anschließen.

Grabungen und Funde:

1844 wurden erstmals Grabungen durchgeführt. Es wurden verkohlte Balkenreste, Nägel und eiserne Werkzeuge gefunden. Bei Ausgrabungen 1966-1967 wurden Keramik freigelegt, die in den Zeitraum zwischen 13. und 15. Jahrhundert datieren.

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Turmburg; Wasserburg

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Röderburg

Zitierweise
„Röderburg, Gemeinde Ebsdorfergrund“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/9285> (Stand: 5.3.2024)