Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Übersichtskarte Hessen
Messtischblatt
5119 Kirchhain
Moderne Karten
Kartenangebot der Landesvermessung
Ortskennziffer
53401103001

Weitere Informationen

Hunburg (Burgholz)

368 m über NN
Gemarkung Burgholz, Gemeinde Kirchhain, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die Hunburg lag auf einem bewaldeten Bergsporn 300 m nordwestlich von Burgholz. Errichtungszeitpunkt und Bauherr der Hunburg sind nicht bekannt. Möglicherweise diente die Hunburg in fränkischer Zeit (8./9. Jahrhundert) als befestigter Wirtschaftshof (curtis) zur Sicherung eines über dem Tal der Wohra verlaufenden Heer- und Handelsweges. Im 14. Jahrhundert stand die Burg in fuldischem Besitz, danach gelangte sie an die Landgrafen von Hessen. Die Anlage setzte sich aus einer Vor- und einer Hauptburg zusammen, wobei letztere über einen kellerartiger Bau verfügte. Informationen zum Abgang der Hunburg liegen nicht vor. Erhalten sind Teile des Halsgrabens und der Umwallung sowie der Zugang an der Ostflanke.

Basisdaten

Ortstyp:

Burg

Lagebezug:

14 km nordöstlich von Marburg gelegen

Lage:

Auf einem bewaldeten Bergsporn nordwestlich von Burgholz, westlich über dem Katharinenbrunnen, liegen die Reste einer Befestigungsanlage.

Geschichte

Ersterwähnung:

1317

Besitzgeschichte:

Im Jahr 1317 ist die Hunburg fuldisches Lehen des Ritters Johann Riedesel. Bis 1401 steht die Burganlage im Besitz der Abtei Fulda, danach gelangt sie in den Besitz der Landgrafen von Hessen.

Adel:

Herren von Riedesel (1226-heute)

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Aufgrund der geringen Lesefunde ist die Zeitstellung der Anlage ungewiss. Diefenbach sieht in der Hunburg eine karolingische curtis, einen befestigten Wirtschaftshof des 8. Jahrhunderts, der sich in ein System von fränkischen Befestigungen einreiht, das der Sicherung von wichtigen Handels- und Heerstraßen diente.

Baubeschreibung:

Die Anlage der Hunburg unterteilte sich in Vor- und Haupthof und verfügte über eine schildförmige Befestigung (ca. 220 x 100 m mit 80 m langer Front) mit gemörtelter Mauer (Stärke 1,70-1,80 m) und Halsgraben (6m breit, 2,50m tief) an der Südwestseite, der die Anlage durch vom Hang abriegelte. An der östlichen Flanke der Hunburg lag vermutlich ein eingezogenes hölzenernes Zangentor. Zudem war in den südöstlichen Abschnitt der Umfassungsmauer, nahe der sturmfreien Spitze, eine Wasserpforte eingezogen. Im Innern der Anlage befand sich vermutlich ein kellerartiger Bau, wovon sich eine ovale Vertiefung, vermutlich eine Versturzmulde, erhalten hat.

Erhaltungszustand:

Von der Anlage haben sich Teile des Halsgrabens und der Umwallung sowie der Zugang an der Ostflanke erhalten.

Grabungen und Funde:

Bei den im Jahr 1936 durchgeführten Ausgrabungen wurden Teil des Wall-Graben-Systems der Hunburg freigelegt. Geolektische Untersuchung im Jahr 2001 konnten die von Görich aufgestellte Theorie, dass eine ungewöhnliche Vertiefung innerhalb der Anlage einen Keller darstellen würde, widerlegen.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg; Spornburg

Nachweise

Quellen:

Literatur:

EBIDAT:

Hunburg (Burgholz)

Zitierweise
„Hunburg (Burgholz), Gemeinde Kirchhain“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/9181> (Stand: 20.1.2022)