Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

Burg Caldern

319 m über NN
Gemarkung Caldern, Gemeinde Lahntal, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die Burg lag auf einer hoch vorspringenden bewaldeten Kuppe ca. 0,5 km südlich von Caldern. Dem Fundmaterial zufolge datiert die Nutzung der Burganlage, über die keine schriftlichen Nachrichten vorliegen, auf die Zeit zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert. Bei der Anlage handelte es sich um eine kleine Höhenburg mit mehrgeschossigem Rechteckturm und gemörtelter Ringmauer. Erhalten sind Reste des Wohnturms, der Ringmauer und des Halsgrabens.

Basisdaten

Weitere Namen:

  • Burg (Flurname)

Ortstyp:

Burg

Lagebezug:

9 km nordwestlich von Marburg gelegen

Lage:

Auf einer hoch vorspringenden bewaldeten Kuppe ca. 0,5 km südlich von Caldern befinden sich die Reste einer kleinen Turmburg. Die nahezu kreisrunde Bergkuppe fällt allseits steil ab; nur im Süden ist sie durch einen flachen Sattel mit einer zweiten Kuppe verknüpft.

Geschichte

Burggeschichte:

Die Anlage wurde vermutlich zu Beginn des 11. Jahrhunderts im Auftrag des Grafen Giso errichtet. Möglicherweise wurde die Burg zunächst aus Holz erbaut und erst um 1030 mit einem steinernen Turm und einer Ringmauer versehen. Die Burg wurde wahrscheinlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts zerstört. Das Burgareal war wohl bis zu Beginn des 13. Jahrhunderts besiedelt.

Laufzeit:

um 800–Anfang 13. Jahrhundert

Adel:

Graf Giso I.

Abgang:

Die Burg wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts zerstört und nicht wieder aufgebaut.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Die Burg wurde vermutlich erst Anfang des 11. Jahrhunderts errichtet.

Baubeschreibung:

Bei der Anlage (28 m x 23 m) handelt es sich um eine kleine Höhenburg mit mehrgeschossigem Rechteckturm (9,60 m x 7 m, Mauerstärke: 1,50 m) an der höchsten Stelle einer Kuppe. Die Ringmauer, die 1,15 m breit und gemörtelt war, gestaltet sich unregelmäßig und umschließt im Norden eine ebene Fläche, an deren südöstlicher Seite wiederum der Zugang zur Burg vermutet wird. Am Südhang ist die Kuppe mit der Burganlage durch einen Halsgraben vom übrigen Berg abgetrennt.

Erhaltungszustand:

Von der kleinen Burganlage haben sich lediglich Reste des Wohnturms, der Ringmauer und des Halsgrabens erhalten.

Grabungen und Funde:

Grabungen wurden 1918 und 1974 durchgeführt. Das Fundmaterial deutet auf eine kontinuierliche Besiedlung der Gegend der Burganlage vom 8. bis ins 11. Jahrhundert hin. So wurde bei Grabungsarbeiten entsprechend sowohl helltonige Irdenware (8./9. Jahrhundert) als auch solche des 10. und frühen 11. Jahrhunderts freigelegt. Zudem spricht das vorgefundene Material an Tierknochen (vor allem von Schweinen) für eine langfristige Nutzung der Burg. Der angenommene Nutzungszeitraum wird überdies durch zwei karolingerzeitliche Knochenplatten, die als Teil eines Knochenkamms und eines Spinnwirtels gedeutet werden, sowie durch einen eisernen Nietsporn des 10./11. Jahrhunderts erhärtet, die jeweils im Bereich der Burganlage gefunden wurden.

Burgtyp

Bautyp:

Höhenburg; Gipfelburg; Turmburg

Nachweise

Literatur:

EBIDAT:

Burg Caldern

Zitierweise
„Burg Caldern, Gemeinde Lahntal“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/9016> (Stand: 12.1.2022)