Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
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- 4522 Hofgeismar
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- Ortskennziffer
- 63301002027
Burg Haldessen
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255 m über NN
Gemarkung Grebenstein, Gemeinde Grebenstein, Landkreis Kassel In ihrer etwa 100jährigen Geschichte war die Burg Haldessen von Hessen und Mainz umkämpft. Anfang des 14. Jahrhunderts ließ der Mainzer Erzbischof die Anlage errichten, vor der Jahrhundermitte zerstörte sie der hessische Landgraf. Der Erzbischof ließ die Burg schnell erneuern, der Landgraf eroberte sie ebenso schnell wieder. In verschiedenen Schiedssprüchen wurde die Burg dem Erzbistum zugesprochen, aber sie scheint regelmäßig im Besitz des Landgrafen gewesen zu sein. Die Burg Haldessen war nicht groß, besaß einen Turm, eine Ringmauer und einen Graben. Ende des 14. Jahrhunderts wurde sie vermutlich abgebrochen.
- Basisdaten ↑
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Ortstyp:
Burg
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Bezeichnung der Siedlung:
- castellum Haldessen (1303) [Wenck, Landesgeschichte Bd. 2, Urkundenbuch, S. 250 Nr. CCLI (online)]
- Burg Haldessen (1304) [Vogt, RggEbMz Nr. 0834, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe]
- Burg Haldessen (1314) [Vogt, RggEbMz Nr. 1666, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe]
- Burg Haldessen (1335) [Otto, RggEbMz Nr. 3463, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe]
- Burg Haldessen (1354) [Landgrafen-Regesten online Nr. 1187]
- Burgen Densburg und Haldessen (1354) [Vigener, RggEbMz Nr. 0132, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe]
- mainzisches hus Halszen (1354) [Landgrafen-Regesten online Nr. 1189]
- Burg Halsen (1365) [Landgrafen-Regesten online Nr. 11612]
- hus Halsen (1385) [StA Wü, MIB 13 fol. 113 [02], in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe]
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Lagebezug:
knapp 6 km südöstlich von Hofgeismar
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Lage:
Die Burg lag auf einem flachen Hügel in ansonsten ebenem Gelände.
- Geschichte ↑
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Burggeschichte:
Haldessen war eine mainzische Burg zum Schutz Hofgeismars, deren Bau als Reaktion auf den hessischen Erwerb und Ausbau der Burgen Grebenstein und Immenhausen zu verstehen ist. 1339 zerstörte Landgraf Heinrich II. die Burg, kurz darauf ließ der Mainzer Erzbischof die Anlage wieder instand setzen. Der Landgraf eroberte sie 1350. In einer Sühne vereinbarten Landgraf Heinrich II. von Hessen und Erzbischof Gerlach von Mainz, die Burg zu schleifen, „so daß binnen Monatsfrist kein Schloß, keine Burg oder Feste mehr da ist“ (Vigener, RggEbMz Nr. 0131, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe). In einer anderen Urkunde vom gleichen Tag heisst es „bis Weihnachten“ (Vigener, RggEbMz Nr. 0132, in: Die Regesten der Mainzer Erzbischöfe). Die Burg wurde jedoch 1354 anscheinend nicht geschleift und war 1365 und 1385 wiederum Gegenstand von Schiedssprüchen. Später wird sie nicht mehr erwähnt.
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Ersterwähnung:
1303
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Letzterwähnung:
1385
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Laufzeit:
Anfang 14. Jahrhundert–Ende 14. Jahrhundert
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Besitzgeschichte:
Burg Haldessen war eine Mainzer Burg. 1303 war sie verpfändet an die Brüder Konrad und Widukind von Twiste, Dietrich d. Ä. und seinen Sohn Stephan von Haldessen, Amelung von Asseln sowie Erpo von Ehringen. Die Burg stand dem Erzbischof von Mainz jedoch weiterhin offen. 1304 war Haldessen an die Brüder Dietrich und Konrad von Haldessen verpfändet, 1314 ließ der Erzbischof sie einlösen. 1350 eroberte der hessische Landgraf die Burg, nach der Sühne von 1354 übernahm Stephan von Schartenberg die Burg für den Mainzer Erzbischof vom Landgraf. 1365 war die Burg wieder in hessischer Hand, denn laut Schiedsspruch sollte der Landgraf sie an den Erzbischof zurückgeben. Für 1385 ist ein weiterer Schiedsspruch gleichen Inhalts überliefert. Ende des 14. Jahrhunderts war Burg Haldessen wiederum im Besitz des Landgrafen.
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Adel:
Herren von Haldessen
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Abgang:
1403 nicht mehr erwähnt
- Bau und Baugeschichte ↑
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Baugeschichte:
Die Burg ist vor 1303 erbaut worden. Nach einer Zerstörung 1339 wurde sie wieder hergestllt. Eine zur Burg gehörige Kapelle scheint noch deutlich länger bestanden zu haben.
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Baubeschreibung:
In der Urkunde von 1303 werden Turm, Ringmauer und Graben genannt (in turri, muro circulari et fossatis).
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Erhaltungszustand:
Oberirdische Baureste existieren nicht mehr, bei der Grabung im August 1962 konnten die Fundamente der Burgmauer nachgewiesen werden.
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Grabungen und Funde:
Die vermutete Lage der Burg wurde bei einer Grabung im August 1962 bestätigt.
- Burgtyp ↑
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Bautyp:
Niederungsburg; Wasserburg; Turmburg
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Rechtstyp:
Pfandburg
- Nachweise ↑
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Literatur:
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 15.
- Kurt Günther, Wo lag die Burg Haldessen?, in: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde 74 (1963), S. 188-192
- Kurt Günther, Die Burg Haldessen, in: Heimatjahrbuch für den Kreis Hofgeismar 25 (1963), S. 69-72
- Günther, Territorialgeschichte, bes. S. 109 ff.
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EBIDAT:
- Zitierweise ↑
- „Burg Haldessen, Gemeinde Grebenstein“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/7609> (Stand: 23.2.2022)