Burgen, Schlösser, Herrenhäuser
- Messtischblatt
- 4824 Hessisch Lichtenau
- Moderne Karten
- Kartenangebot der Landesvermessung
- Ortskennziffer
- 63600604016
Weitere Informationen
Burg Lichtenau
-
380 m über NN
Gemarkung Hessisch Lichtenau, Gemeinde Hessisch Lichtenau, Werra-Meißner-Kreis Nur für die kurze Zeit von rund 30 Jahren unterhalten die Landgrafen von Hessen in der Stadt Lichtenau eine Burg. Auf den Fundamenten des 1413 bereits abgerissenen Gebäudes wird im 16. Jahrhundert ein Hof durch die Familie von Meisenbug errichtet. Diese dienten den hessischen Landgrafen als Hofmeister und Räte.
- Basisdaten ↑
-
Weitere Namen:
- Junkerhof
- Meisenbugscher Hof
-
Historische Namensformen:
- hus, stad und sloz [...] Lichtinouwe (1330) [Landgrafen-Regesten online Nr. 867]
- Bestätigung des Abrisses einer Burg (16.10.1414) [Landgrafen-Regesten online Nr. 2846]
-
Ortstyp:
Burg
-
Lagebezug:
Hessisch Lichtenau, Burgstraße 38
-
Lage:
Die Burg lag im Südwesten der Altstadt von Hessisch Lichtenau, westlich neben dem Obertor. Hessisch Lichtenau, Burgstraße 38
- Geschichte ↑
-
Burggeschichte:
Mit der Gründung der Stadt Lichtenau durch den Landgrafen von Hessen 1289 ist vermutlich auch der Bau einer Burg verbunden. Sie wird bereits 1414 wieder abgerissen. Auf dem Gelände errichten die Herren von Meysenbug, die als Burgmannen der hessischen Landgrafen im Ort residieren, den sog. Junkerhof.
-
Ersterwähnung:
1385-1387
-
Laufzeit:
–1413
- Bau und Baugeschichte ↑
-
Baugeschichte:
Die Ende des 14. Jahrhunderts durch die Landgrafen von Hessen errichtete Stadtburg wird bereits 1413 abgebrochen. An ihrer Stelle wird 1536 der sog. Meisenbugsche Hof gebaut. 1707 und 1811 wird das Herrenhaus umgestaltet, dabei werden spätmittelalterliche Bauteile genutzt (Inschrift an spätgotischem Fenster und Türsturz 1536). Zwei Wappensteine verweisen auf die Familie von Meisenbug.
-
Baubeschreibung:
Über das Aussehen der Burg ist aufgrund fehlender Schriftquellen und der Überbauung durch den Junkernhof nichts bekannt.
Für den Bau des bis heute vorhandenen Burgmannensitzes wurden spätmittelalterliche Bauteile genutzt. So finden sich von dieser Bauphase eine vermauerte Fensterlaibung an der Giebelseite des Hauses mit der Jahresangabe 1536. 1707 und 1811 wurde das Gebäude grundlegend umgebaut. Ein Fachwerkgeschoss mit Mansardendach wurde auf das aus massiven Steinen bestehende Untergeschoss gesetzt. Neben dem Herrenhaus stehen Wirtschaftsgebäude, die um 1900 entstanden sind.
-
Denkmaltopographie:
DenkXweb Meisenbugscher Hof
- Burgtyp ↑
-
Bautyp:
Stadtburg
-
Rechtstyp:
Ministerialensitz
-
Funktionstyp:
Landesburg
- Nachweise ↑
-
Literatur:
- Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Hessen I, S. 411-413
- Knappe, Burgen in Hessen, S. 53
- Historisches Ortslexikon des Landes Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Heft 1, Kreis Witzenhausen, bearb. von Waldemar Küther, Marburg 1973, S. 64-66
- Georg Heyner, Der Junkernhof, in: 700 Jahre Hessisch Lichtenau 1289 - 1989, S. 66 f.
-
EBIDAT:
- Zitierweise ↑
- „Burg Lichtenau, Gemeinde Hessisch Lichtenau“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/7590> (Stand: 29.11.2023)