Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen

Burgen, Schlösser, Herrenhäuser

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Ortskennziffer
63501807006

Burg Twiste

247 m über NN
Gemarkung Twiste, Gemeinde Twistetal, Landkreis Waldeck-Frankenberg
Basisdaten | Geschichte | Bau und Baugeschichte | Burgtyp | Nachweise | Zitierweise | Indizes

Die Burg zu Twiste ist völlig verschwunden, auch ihre genaue Lage ist nicht mehr bekannt. Schon das Kloster Corvey besaß in Twiste eine Kemenate, also ein vermutlich befestigtes Steinhaus. Es war als Lehen der Abtei lange im Besitz der Familie von Horhusen, Mitte des 15. Jahrhunderts kaufte Landgraf Ludwig I. von Hessen die Kemenate und überließ sie kurze Zeit später den Waldecker Grafen. Vom 16. bis ins 18. Jahrhundert lässt sich eine Burg der Herren von Twiste urkundlich nachweisen, möglicherweise ein Neubau nahe der älteren Burganlage, wie das Protokoll der Besitzübergabe an die Waldecker Grafen aus dem Jahr 1715 vermuten lässt.

Basisdaten

Ortstyp:

Burg

Bezeichnung der Siedlung:

Lagebezug:

gut 6 km südöstlich von Arolsen

Lage:

Die genaue Lage der ehemaligen Burg ist nicht bekannt.

Geschichte

Laufzeit:

12. Jahrhundert–? 18. Jahrhundert

Besitzgeschichte:

Das im 12. Jahrhundert erwähnte feste Haus (munitio) in Twiste gehörte Kloster Corvey. Es war Kern des späteren Amtshofs, den 1335 Bodo von Horhausen als corveyisches Lehen besaß. Johann von Horhusen verkaufte das Anwesen 1440 an Werner Sunreke (Sonrich, Sonrike) und seine Frau Guste, von denen 1450 Landgraf Ludwig I. von Hessen Kemenate und Hof erwarb, um sie nur fünf Jahre später den Waldecker Grafen Otto III. und Otto IV. zu überlassen. Im Jahre 1525 belehnte Philipp III. von Waldeck Friedrich von Twiste mit der Burg zu Twiste. Leopold Friedrich von Twiste, mit dem die Familie im Januar 1716 ausstarb, übergab seine Besitzungen und seine Burg 1715 testamentarisch dem Grafen Friedrich Anton Ulrich von Waldeck. Für die feierliche Übernahme im September 1715 war u. a. angeordnet: „in den um die Burg oder das adelige Haus gelegenen Wall und Baumgarten hat Ausstechung eines Erdenkloßes, Abbrechung einiger Zweige von Apfel-, Birnen-, Pflaumen-, Kespern- und Walnußbäumen zu erfolgen, die dem Bevollmächtigten zu übergeben sind“ (Emde, 1100 Jahre Twiste, S. 45 ff.). Das Gut wurde in eine Meierei umgewandelt und verpachtet.

Abgang:

Bei der testamentarischen Übergabe der Besitzungen der Familie von Twiste an Graf Friedrich Anton Ulrich von Waldeck werden Burg und Wall noch erwähnt.

Bau und Baugeschichte

Baugeschichte:

Details zur Baugeschichte liegen nicht vor. Bei der Übergabe des Besitzes an den Grafen von Waldeck wird 1715 auch eine „ohnfern des Hauses Twiste gelegene sogenannte Burg“ erwähnt. Anscheinend hatte sich die Familie von Twiste also neben einer älteren Burganlage einen neueren Adelssitz errichtet.

Baubeschreibung:

Die Burg oder das Haus Twiste war mit einem Wall gesichert und besaß einen Baumgarten. Zum Aussehen der Burggebäude ist nichts bekannt.

Erhaltungszustand:

Die Burggebäude haben sich nicht erhalten.

Burgtyp

Bautyp:

Niederungsburg; Wasserburg

Rechtstyp:

Landesburg@Reichsabtei Corvey; Landesburg@Landgrafschaft Hessen; Lehnsburg

Funktionstyp:

Wohnsitz; Amtssitz

Nachweise

Quellen:

Literatur:

Zitierweise
„Burg Twiste, Gemeinde Twistetal“, in: Burgen, Schlösser, Herrenhäuser <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bg/id/7541> (Stand: 2.10.2018)